Zusammenfassung
Seit mehr als 30 Jahren besteht Einvernehmen in der Psychiatrie, dass Versorgungsangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen gemeindenah und damit möglichst dicht an der Lebenswirklichkeit angesiedelt sein sollten. 1975 legte die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zur Lage der Psychiatrie in Deutschland ihren 1.800-seitigen Bericht vor. „Menschenunwürdige Zustände“ wurden vorgefunden und eine Psychiatrie-Reform angestoßen. Bereits 1963 wurden mit den „Rodewischer Thesen“ sozialpsychiatrische Forderungen auch in der DDR laut [541]. Neben der Orientierung an den Prinzipien einer gemeindenahen und bedarfsgerechten Versorgung wurden Forderungen nach Gleichstellung psychisch Kranker mit körperlich Kranken sowie nach bedarfsgerechter Koordination aller Versorgungsdienste formuliert. Im Einzelnen bedeutete dies die Umstrukturierung der bis dahin existierenden großen psychiatrischen Krankenhäuser, den Aus- und Aufbau komplementärer und ambulanter Dienste, die Förderung von Beratungsdiensten und Selbsthilfegruppen, die Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie die Entwicklung von Modellversorgungsgebieten in städtischen wie in ländlichen Regionen [542]. Besondere Berücksichtigung fand dabei auch die Personengruppe der chronisch Kranken, deren soziale und berufliche Integration im Vordergrund stehen sollte.
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© 2013 DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde)
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Falkai, P. (2013). Matrix des deutschen Versorgungssystems – Hilfen für schwer psychisch kranke Menschen. In: Falkai, P. (eds) S3-Leitlinie Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-30270-1_4
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