Zusammenfassung
In der Geburtshilfe kommt es regelmäßig zum Auftreten von unvorhersehbaren Notfällen, bei denen ein rasches und kompetentes Handeln des verantwortlichen Teams erforderlich ist. Die Behandlung dieser hochakuten Ereignisse wird dadurch erschwert, dass einige Krankheitsbilder zwar extrem selten auftreten, dafür aber mit einer hohen Mortalität einhergehen (z. B. Fruchtwasserembolie). Das betreuende Team kann daher meist noch auf keine eigene klinisch-praktische Erfahrung aus vorangegangenen Fällen zurückgreifen. Umso wichtiger ist es, in solchen Fällen sowohl auf Informationen, Kompetenzen und Lösungsstrategien des gesamten Teams zurückgreifen zu können, als auch klar geführt, schnell und zielgerichtet handeln zu können. Eine unzureichende Kommunikation und eine nicht klar geregelte Aufgabenverteilung zwischen Hebammen, Geburtshelfern, Neonatologen sowie Anästhesisten kann auch bei optimalen medizinischen Möglichkeiten in einem Zentrum in vielen Fällen die Ursache für eine suboptimale Behandlung der Patienten sein. Neben den tragischen, meist vermeidbaren, gesundheitlichen Konsequenzen für Mutter und Kind aus geburtshilflichen Fehlentscheidungen ist auch aufgrund der extrem hohen finanziellen Schadenssummen (3 bis 5 Mio EUR bei kindlicher Zerebralparese) ein Training dieser Notfallsituation angezeigt.
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Kainer, F., Scholz, C., Mann, C. (2013). Simulation in der Geburtshilfe. In: St.Pierre, M., Breuer, G. (eds) Simulation in der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-29436-5_24
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