Zusammenfassung
Das mittelalterliche Bild der Welt versteht die Welt als Schöpfung Gottes, die alles umgreift. Der Ursprung des christlichen Weltbildes ist sein Geschichtsbild, so wie es in der biblischen Geschichte dargestellt wird.1 Das historische Weltbild des Mittelalters zeigt sich vor allem anhand der Universalchroniken, einer Textsorte, die vom frühen bis zum späten Mittelalter scheinbar ungebrochen tradiert wird. Die mittelalterliche Weltgeschichte knüpft unmittelbar an die biblische Geschichtsauffassung an und führt sie bis in die eigene Gegenwart fort. Weltgeschichte, Universalgeschichte umspannt also die Zeit von der Erschaffung der Welt bis zur Gegenwart des Chronisten. Profane Themen sind in das historische Weltbild des christlichen Mittelalters eingeschlossen und gehören ebenso dazu wie religiöse.Weltgeschichte ist Heilsgeschichte.
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Von Olberg-Haverkate, G. (2004). Das ‚Buch von der Welt‘ — Entwicklung und Wandel des geschichtlichen Weltbildes im Mittelalter. In: Gebhardt, H., Kiesel, H. (eds) Weltbilder. Heidelberger Jahrbücher, vol 47. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18959-3_7
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