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Rehabilitationsplanung

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Psychiatrische Rehabilitation
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Zusammenfassung

Der hier vertretene Ansatz von Rehabilitation orientiert sich an dem Anspruch, längerfristig und rezidivierend psychisch kranke und behinderte Personen zu befähigen, »in einem so weit als möglich normalen sozialen Kontext den bestmöglichen Gebrauch von ihren verbliebenen Fähigkeiten zu machen« (Bennett 1983, S 24, vgl. auch Shepherd 1984). In der Sprache der ICF (zuvor ICIDH) von heute (vgl. Kap. 5):

Das Teilhabekonzept der ICF stellt auf Daseinsentfaltung und selbstbestimmtes Leben in den verschiedenen Lebensbereichen ab.... Die Wiederherstellung oder wesentliche Besserung der Funktionsfähigkeit mit dem Ziel der Sicherung oder (Wieder-)Herstellung der Teilhabe an Lebensbereichen einer Person ist eine zentrale Aufgabe der Rehabilitation (Schuntermann 2003, S. 55).

Rehabilitation und ihre Planung ist also daran zu messen, ob sie ausgeht vom individuellen Bedarf einer Person im eigenen Lebensfeld zur Bewältigung der Krankheitsfolgen und ob sie für die Person die Teilhabe an subjektiv wichtigen Lebensbereichen bewirkt. Dabei sind zwei Perspektiven

  • von Fall zu Fall oder im Zeitverlauf unterschiedlich — gleichzeitig wichtig:

  • Befähigung der betroffenen Person,

  • Befähigung des persönlichen und professionellen Netzwerkes zur Unterstützung der zu rehabilitierenden Person.

Denn Behinderung als Krankheitsfolge ist immerauch kontextabhängig.

Eine zentrale Aufgabe der professionellen Reha-Arbeit ist es, zwischen dem »objektiven« Nutzen von Behandlungszielen und -Maßnahmen aus Sicht des Therapeuten einerseits und deren subjektivem Sinn für den Patienten in Bezug auf seine Ziele andererseits zu vermitteln. Personenbezogene Rehabilitationsplanung ist nicht

  • einen Platz in einer Reha-Maßnahme finden: Teilnahme an einer Maßnahme ist kein Ziel!

  • eine Stufenleiter von Reha-Einrichtungen durchlaufen mit zwei möglichen Ergebnissen: Eine störungsfreie Person kehrt ins normale Leben zurück, oder die weiterhin beeinträchtigte Person wird aufgegeben (z. B. »Pflegefall«).

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Kunze, H. (2004). Rehabilitationsplanung. In: Rössler, W. (eds) Psychiatrische Rehabilitation. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18823-7_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-18823-7_10

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