Zusammenfassung
Nachdem im Rahmen der Ersatzvornahme 2002* ein flächendeckendes, diagnoseorientiertes Fallpauschalensystem eingeführt wurde, hat sich in Deutschland seit dem 01.01.2004 die Abrechnung für stationäre Behandlungen erneut grundlegend geändert. Nun sind die Krankenhäuser zum Einsatz von diagnoseorientierten Fallpauschalen verpflichtet, und dies obwohl grobe Mängel in der sachgerechten Darstellung einzelner Krankheitsbilder weiterhin offenkundig sind (Franz et al. 2003). Ausgenommen sind hiervon lediglich psychiatrische und psychosomatische Abteilungen. Die als Basis dienende australische Version (AR-DRG-Version 4.1) wurde durch das Commonwealth Department of Health and Family Services als weiterentwickelte Fassung des bereits zweiten nationalen DRG-Klassifikationssystems (R = refined) des fünften Kontinents eingeführt. Dieses ursprüngliche Klassifikationssystem wurde 2004 erstmals durch eine deutsche Fassung oder German Modification (GM) abgelöst (Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus 2002). Zugrunde liegen derzeit die deutschen Kodierrichtlinien sowie die Klassifikationssysteme ICD-10-GM (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, Deutsche Modifikation) und OPS-301 (Operationenschlüssel nach § 301 SGB V; Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information 2003; DGU-DGOOC-VLO-VLU 2003). Dieses vom Gesetzgeber favorisierte „lernende“ System (Anpassung der Kostengewichte, Veränderungen bei Zu- und Abschlägen etc.) zwingt Ärzte und Krankenhausträger, aber auch Patienten und niedergelassene Kollegen, zu einem zum Teil radikalen Umdenkungsprozess, beginnend bei der Leistungssteuerung bis hin zur Krankenbetreuung.
Das Fallpauschalengesetz sieht vor, dass das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung im Rahmen einer ministeriellen Ersatzvornahme alle jene Inhalte regelt, bei denen es nicht zu einer Einigung zwischen den Selbstverwaltungspartnern kommt
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Siebert, C.H. (2004). G-DRG’s: Definition, aktueller Stand und Zukunftsperspektiven. In: Wirtz, D.C., Michel, M.D., Kollig, E.W. (eds) DRG’s in Orthopädie und Unfallchirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18588-5_3
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