Zusammenfassung
In der Diskussion über die Situation der Arzthaftung in Deutschland wird seit vielen Jahren immer auch die Frage aufgeworfen, ob – und wenn ja wann – wir in der Bundesrepublik „amerikanische Verhältnisse“ bekommen. Diese Frage wird regelmäßig verneint. Hingewiesen wird auf das unterschiedliche Rechtssystem. Ferner darauf, dass die Zahl der mit einem Haftpflichtprozess überzogenen Ärzte um ein Vielfaches Größer als hierzulande sei und vor allem exorbitante Schadensersatz- und Schmerzensgeldsummen zum juristischen Alltag gehören. Berichtet wird von verschiedenen Verfahren, unter anderem von einem Geburtsschaden mit einer Gesamtschadensumme von 8,3 Mio. US$ und einer HIV-Infektion eines Kindes im Rahmen einer Bluttransfusion mit einer Gesamtschadensumme von 28 Mio. US$. Einem Neugeborenen, das an einer perinatalen Streptokokken-B-Meningitis litt und zu spät eine Antibiose erhalten hat, soll sogar eine Gesamtsumme von 107,8 Mio. US$ zugesprochen worden sein.
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Notes
- 1.
Katzenmeier, Arzthaftung, 2002, S. 44.
- 2.
Bey, Dtsch Ärztebl 2003; 100:A2350-2352 [Heft 37].
- 3.
Katzenmeier, (Fn. 1), S. 44.
- 4.
OLG Hamm, VersR 2002,S. 1163; LG Berlin, VersR 2005, S. 1247.
- 5.
Retter,in: Schwintowski/Brömmelmeyer, Praxiskommentar zum Versicherungsvertragsrecht, 2008, § 107 VVG, Rn. 2.
- 6.
Martis/Winkhart, Arzthaftungsrecht, 3. Aufl. 2010, Rn. A57.
- 7.
BGH, VersR 1989, S. 701; OLG Oldenburg, VersR 2007, 1699.
- 8.
Siehe OLG Kolblenz, VersR 2002, S. 244.
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Petry, F. (2011). Amerikanische Verhältnisse? – Zur Entwicklung der Schadensituation im Arzthaftungsbereich und der Versicherbarkeit der Einrichtungen des Gesundheitswesens. In: 25 Jahre Arbeitsgemeinschaft - 25 Jahre Arzthaftung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18434-5_17
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