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Schmerzensgeldbemessung im Arzthaftungsrecht – vom „vergleichbaren Fall“ zum „angemessenen Schmerzensgeld“

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25 Jahre Arbeitsgemeinschaft - 25 Jahre Arzthaftung
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Zusammenfassung

Wenn es um die zivilrechtlichen Folgen eines ärztlichen Kunstfehlers geht, steht – gerade in der forensischen Praxis – der Anspruch auf Schmerzensgeld in „erster Reihe“. Die Frage indes, welches Schmerzensgeld „angemessen“ für den konkreten Fall ist, stellt nicht nur die Gerichte, sondern gerade auch die Anwälte vor Schwierigkeiten. Für die anwaltliche Praxis gilt dies umso eher, als dass sie für eine außergerichtliche Einigung ebenso wie für die Frage, in welcher Höhe ein Schmerzensgeld einzuklagen ist, oft „im trüben“ einer Prognose der richterlichen Entscheidung schwimmt.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. bereits BGH, NJW 1955, 1675; Jaeger/Luckey, Schmerzensgeld, 5. Aufl. 2010, Rn. 959. Nach BGH, MDR 2006, 1123 unterliegt die Bemessung des Schmerzensgeldes auch nach dem neuen Berufungsrecht (ZPO-Novelle 2002) der vollen richterlichen Kontrolle durch das Berufungsgericht. Ebenso OLG Köln, VersR 2008, 364 m. Anm. Jaeger.

  2. 2.

    BGH, NJW 1955, 1675.

  3. 3.

    BGH, NJW 1955, 1675, 1676.

  4. 4.

    BGH, NJW 1955, 1675, 1678.

  5. 5.

    Eine ausführliche Darstellung sämtlicher Kriterien findet sich etwa bei Jaeger/Luckey, Schmerzensgeld, 5. Aufl. 2010, Rn. 1030 ff.

  6. 6.

    BGH, VersR 1970, 134.

  7. 7.

    BGH, VersR 1970, 134.

  8. 8.

    BGH, VersR 1976, 967; BGH, VersR 1986, 59.

  9. 9.

    KG, NZV 1999, 329. 330.

  10. 10.

    In der Praxis werden derzeit überwiegend eingesetzt die „ADAC- Schmerzensgeldtabelle“ von Hacks/Ring/Böhm, 29. Aufl. 2010, „Schmerzensgeld von Kopf bis Fuß“ von Slizyk, 6. Aufl. 2010 und „Schmerzensgeld“ von Jaeger/Luckey, 5. Aufl. 2010. Alle Werke sind mit CD-ROM erhältlich.

  11. 11.

    Slizyk und Jaeger/Luckey (oben Fn. 9) sind im Rahmen der Onlineprodukte des Beck-Verlags und von LexisNexis recherchierbar.

  12. 12.

    Ausgehend von der Entscheidung RGZ 99, 147, 149, wonach Haifischfleisch als mangelhaftes Walfischfleisch anzusehen sei und damit Gewährleistungsrechte auslöse.

  13. 13.

    Man denke an die 10 Gebote der Bibel oder den Codex Hammurapi (eine Rechtssammlung Babylons aus dem 18. Jhd. v. Chr.),dessen oberes Relief zeigt, wie der König die Herrschaftssymbole aus der Hand des Sonnengottes Schamasch empfängt. Dies sollte die göttliche Herkunft der Gesetze symbolisieren.

  14. 14.

    Beispielsweise das Zwölftafelgesetz Roms (5. Jhd v. Chr.), welches die Schüler noch zu Zeiten Ciceros auswendig lernen mussten (Cicero, de legibus, 2.23.59).

  15. 15.

    So findet sich die aus den Digesten (533 n. Chr.) herrührende systematische Unterscheidung zwischen öffentlichem Recht und Privatrecht in allen nomothetisch geprägten Rechtssystemen des europäischen Kontinents wieder.

  16. 16.

    BGH, NJW 1969, 269.

  17. 17.

    Etwa Hacks/Ring/Böhm, Nr. 111: „AG Jever NJW 1991, 760, Verlängerung von Leiden auf die Dauer mehrerer Stunden durch Unterlassen eines ärztlichen Hausbesuchs“.

  18. 18.

    Hierzu ausführlich Luckey,in: Ernst/Huber/Krücker/Reinking, FS Eggert, 2008, S. 181.

  19. 19.

    Zuletzt etwa (für das amerikanische Recht) ausdrücklich so VL Systems v. Unisen, Inc., 152 Cal. App. 4th 708, 713 (2007).

  20. 20.

    Die in deutschen Publikationen vorherrschende Tendenz, die ohnehin schon „knappe Darstellung des wesentlichen Inhalts“ (§ 313 Abs. 1 ZPO) des Tatbestandes noch zu kürzen oder ganz wegzulassen, wäre für einen englischen Juristen daher undenkbar.

  21. 21.

    Ein Erklärungsversuch hierfür ist die stark akademisch geprägte kontinentale Rechtstradition, wohingegen in England die Praktiker die Entwicklung des Rechts bestimmten – durch Urteile.

  22. 22.

    Natürlich ist dies eine grob vereinfachte Darstellung der Wirkungen des „precedent“ im common law, welches in den Extremen seines Verständnisses bildhaft dargestellt wird durch die Äußerungen von Lord Stowell („a precedent embalms a principle“, 1800) einerseits und Lord Aktin („Where these ghosts from the past stand in the part of justice clanking their medieval chains, the proper cause for the judge is to pass through them undeterred“; United Australia Ltd. V. Barclays Bank Ltd. [1941] A.C. 1, 29).

  23. 23.

    Lord Waite, Re T (A Minor) (Wardship: Medical Treatment) [1997] 1 FLR 502: “all these cases depend on their own facts and render generalizations – tempting though they may be to the legal analyst – wholly out of place.”.

  24. 24.

    Nur als Beispiel etwa OLG Celle, OLGR 2005, 22: „Der Senat ist jedoch an die Vergleichsrechtsprechung gebunden und verweist insoweit beispielsweise auf die Nachweise unter den laufenden Nummern 2864 ff. und 2970 ff. bei Hacks/Ring/Böhm, Schmerzensgeldbeträge, 22. Aufl.“.

  25. 25.

    AG Freiburg, Urt. v. 04.06.1997 – 2 C 2038/96 (es wurden 2.500,00 € zuerkannt).

  26. 26.

    LG Kiel, VersR 2006, 279.

  27. 27.

    Jaeger/Luckey, in: Wenzel, Handbuch FA Medizinrecht, 2. Aufl. 2009, S. 788.

  28. 28.

    Etwa OLG Saarbrücken, OLGR 2006, 819: Ein Krankenhausaufenthalt im kindlichen Alter, der notwendig mit einer Trennung von Familie und vertrauter Umgebung verbunden ist, wird als besonders belastend empfunden.

  29. 29.

    OLG Zweibrücken, NJW-RR 2006, 1254.

  30. 30.

    BGH, NJW 1955, 1675.

  31. 31.

    OLG Köln, Urt. v. 24.04.2007 – 15 U 160/06.

  32. 32.

    Dargestellt etwa bei Jaeger/Luckey, Schmerzensgeld, 5. Aufl. 2010, Rn. 1030 ff.

  33. 33.

    „Why must all experience be systemised?“, D.H. Lawrence.

  34. 34.

    OLG Köln, VersR 1992, 1013; OLG Köln, VersR 1995, 549; Jaeger/Luckey, Schmerzensgeld, 5. Aufl. 2010, Rn. 1023.

  35. 35.

    KG, NZV 2004, 473.

  36. 36.

    LG Neubrandenburg, SP 2001, 413; Jaeger/Luckey, Schmerzensgeld, 5. Aufl. 2010, Rn. 1023; Staudinger/Schiemann (2005), § 253, Rn. 34.

  37. 37.

    BGH, VersR 1961, 460, 461;BGH, VersR 1964, 842, 843; BGH, VersR 1967, 256, 257.

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© 2011 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Luckey, J. (2011). Schmerzensgeldbemessung im Arzthaftungsrecht – vom „vergleichbaren Fall“ zum „angemessenen Schmerzensgeld“. In: 25 Jahre Arbeitsgemeinschaft - 25 Jahre Arzthaftung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18434-5_16

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-18434-5_16

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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