Zusammenfassung
Evolutionäre Spiele wurden erstmals in der biologischen Forschung untersucht. Dort bietet dieses Paradigma vor allem einen neuen Ansatz zur Erklärung der Herausbildung spezieller (zumeist genotypisch, aber auch phänotypisch geprägter) Verhaltensweisen in Tierpopulationen durch natürliche Selektion. Motiviert ist dieser Ansatz durch die in vielen Tierpopulationen gemachte Beobachtung, dass selbst „schwer bewaffnete“ Tiere in Revierund Paarungskämpfen ihre Waffen nur in den seltensten Fällen einsetzen, um einen Rivalen tödlich zu verletzen (siehe z. B. Maynard Smith und Price 1973). So treten beispielsweise Giftschlangen, die mit einer tödlichen Waffe ausgerüstet sind, in Revierkämpfen höchstens als „Ringer“ auf, um einen Rivalen zu vertreiben, ohne ihre tödlichen Giftzähne einzusetzen. Die Brunftkämpfe der meisten Wildarten mögen auf den ersten Blick furios aussehen, seltener wird aber ein an diesen Kämpfen beteiligter Hirsch seinem Rivalen einen tödlichen Stoß mit seinem Geweih versetzen, wenn dieser sich im Kampf abwendet.
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Berninghaus, S., Ehrhart, KM., Güth, W. (2010). Evolutionäre Spieltheorie. In: Strategische Spiele. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-11651-3_6
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