Zusammenfassung
In der betrieblichen Gesundheitspolitik gibt es nicht den „one best way“. Welche Prioritäten gesetzt und welche Vorgehensweisen im konkreten Fall gewählt werden, hängt von den Unternehmenszielen und der Unternehmens- situation ab. Entscheidend sind zudem die Ergebnisse der Unternehmens- diagnostik. Als Drittes schließlich spielt die Qualifikation der betrieblichen Gesundheitsexperten, auch die der externen Berater und Prozessbegleiter, eine nicht zu unterschätzende Rolle: „Ein Bäcker verkauft nun einmal Brötchen und keine Schnitzel.“ Ähnlich steht es auch mit den betrieblichen Gesundheitsexperten. Mediziner, Psychologen, Betriebswirte, Soziologen, Sicher-heitsingenieure oder auch Gesundheitswissenschaftler bringen in die innerbetrieblichen Entscheidungsprozesse ihre eigenen Wissensbestände und bevor- zugten Vorgehensweisen ein, woraus produktive Diskussionen, aber auch Dauerkonflikte und Handlungsblockaden entstehen können. Deshalb ist der von uns gemachte Vorschlag eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements in erster Linie verfahrens- bzw. prozessorientiert, getrieben von den Unterneh-menszielen und dem betrieblichen Berichtswesen. Dabei entscheidend ist die Orientierung an den aus dem Qualitätsmanagement bekannten Standards ins-besondere am Deming-Zyklus – in der von uns leicht abgewandelten Form mit den Prozessen Diagnostik, Planung, Intervention, Evaluation (vgl. dazu Kapitel 5).
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Badura, B., Walter, U., Hehlmann, T. (2010). Problemstellungen, Ziele und Interventionsformen. In: Betriebliche Gesundheitspolitik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-04337-6_4
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