Obwohl Annette Niederhellmann schon vor mehr als 25 Jahren in ihrer Arbeit „Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges“1 nahezu alle Belege zur ärztlichen Tätigkeit in den sog. Volksrechten zusammengestellt hat, liegt bis heute keine rechtshistorische Untersuchung zu diesen Regelungen vor.2 Die von Niederhellmann vorgenommene Analyse der in den lateinischen Texten enthaltenen volkssprachigen Begriffe aus dem Bereich der Heilkunde (Bezeichnungen für Verletzungen, Krankheiten und ärztliche Instrumente) einerseits und deren Einordnung in den medizinhistorischen Kontext (Art des pathologischen Geschehens, Therapieformen und Heilungsverlauf) andererseits3 soll daher um einige Überlegungen zur Relevanz der Volksrechte für die Arztrechtsgeschichte ergänzt werden. Neben Hinweisen auf Vorbilder in antiken Quellen erfolgt auch eine Bezugnahme auf das relativ gut erschlossene Arztrecht des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit,4 wobei es in diesem Zusammenhang den derzeitigen Stand der Forschung, nach dem arztrechtliche Regelungen erst im Zuge der Rezeption des römischen Rechts in das spätmittelalterliche deutsche Recht eindrangen, kritisch zu hinterfragen gilt.
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Schumann, E. (2009). De medicis et aegrotis – Arztrecht im Frühmittelalter. In: Medizin und Haftung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-00612-8_35
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