Zusammenfassung
Bei chirurgischem Fadenmaterial wird unterschieden zwischen monofilen und geflochtenen Fäden, sowie resorbierbaren und nichtresorbierbaren Fäden. Monofile und geflochtene Fäden besitzen unterschiedliche Eigenschaften in der Handhabung, Reißkraft, Knotenfestigkeit und Sägewirkung. Geflochtene Fäden lassen sich meist besser knüpfen, besitzen jedoch eine unerwünschte Dochtwirkung, die vor allem im Bereich der Haut vermieden werden sollte. Zudem haben sie eine stärkere Sägewirkung als monofile Fäden und eignen sich aus diesem Grunde nicht für Gewebestrukturen, die konstanter Bewegung ausgesetzt sind. Bei Gefäßen und im Bereich des Herzens, wo eine andauernde rhythmische, pulsatile Bewegung besteht, sollten geflochtenes Nahtmaterial aufgrund ihrer Sägewirkung nicht verwendet werden. Hauptsächlich werden in der Chirurgie resorbierbare Fadenmaterialien eingesetzt. Dabei werden fast ausschließlich synthetische Polymere verwendet, die durch Hydrolyse nach einem fadenspezifischen Intervall vollständig abgebaut werden. Nichtresorbierbare Fäden werden dann verwendet, wenn wie bei Sehnen und Gefäßen eine über längere Zeit bestehende Fadenfestigkeit garantiert sein muss, oder wenn wie bei der Haut beabsichtigt ist, die Fäden nach einem definierten Zeitraum wieder vollständig zu entfernen [1–5]. Die Fadenstärken werden nach dem nicht metrischen USP-Schema (United States Pharmakopeia) [6] angegeben (Tabelle 56.1). Das verwendete Nahtmaterial wird nach USP (United States Pharmakopeia) wie in Tabelle 56.2 gezeigt klassifiziert [6].
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Literatur
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Ermisch J, Richter E, Seifart W. Naht Material Führer. Markneukirchen: Vogtland-Druck & Computersatz GmbH; 2006.
United States Pharmokopeia.
Mit Freundlicher Genehmigung von Aesculap AG & Co. KG. Am Aesculap-Platz 78532 Tuttlingen.
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Götz, W., Lange, R. (2009). Chirurgisches Nahtmaterial und Nahttechniken. In: Wintermantel, E., Ha, SW. (eds) Medizintechnik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-93936-8_56
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