Zusammenfassung
Häufig habe ich die Frage gehört: „Wie kam es dazu, daß es die Polen waren, denen im Dezember 1932 die ersten Einbrüche in das ENIGMA Chiffriersystem der Deutschen Wehrmacht gelangen, während die Briten lediglich mit der kommerziellen ENIGMA zurande kamen?“ In der Tat: dies gelang Alfred Dillwyn Knox erst 1937, obwohl er schon 1925 in Wien eine ENIGMA C gekauft hatte und Hugh Foss bereits 1927 Anfangserfolge damit erzielt hatte. Der wesentliche Unterschied zwischen der Wehrmacht ENIGMA, die ein Steckerbrett hatte und der ENIGMA C, der es noch fehlte, lieferte dafür einen oberflächlichen Grund, aber das war es nicht allein: es war ein Mentalit ätsunterschied, der eine entscheidende Rolle spielte. Etwas genauer gesagt: die Polen brachten ab 1929 systematisch die Mathematik ins Spiel, während die Briten noch bis 1938 an dem Jahrhunderte alten Geist, daß Kryptanalyse eine Domäne der Philologen sei, festhielten.
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(2009). Mathematik besiegte in Polen die unvernünftig gebrauchte ENIGMA. In: Historische Notizen zur Informatik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-85790-7_47
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