Abstract
Das Regressrisiko des Vertragsarztes ist ein Thema, das nicht nur in den einschlägigen ärztlichen Standespostillen regelmäßig hoch emotional behandelt wird. Dieser emotionalen Aufgeladenheit sieht sich nicht selten auch der Anwalt ausgesetzt, der die Vertretung eines regressbedrohten Vertragsarztes übernommen hat. Im Rahmen der anwaltlichen Erstberatung nimmt die grundsätzliche Systemkritik erfahrungsgemäß breiten Raum ein. Auch wenn es vorrangige Aufgabe des Anwalts ist, zu entemotionalisieren und die wenigen Erfolg versprechenden Argumentationsstränge herauszuarbeiten, kann man die allseits vorgetragene Systemkritik durchaus nachvollziehen, wenn man bedenkt, dass selbst der indikationsgemäß verordnende Vertragsarzt Gefahr laufen kann, für die von ihm durch die Verordnung verursachten Kosten letztendlich selbst einstehen zu müssen. Die ärztlichen Mandanten sprechen in diesem Zusammenhang in Teilbereichen der medizinischen Versorgung bereits von einer strukturellen Fehl- oder Unterversorgung als Folge des persönlichen Regressrisikos. Ob dies tatsächlich der Fall ist, sollte Gegenstand der Versorgungsforschung sein. Die Systemkritik findet jedenfalls bei Prüfungs- und Beschwerdeausschüssen ebenso wenig Gehör, wie beim Sozialgericht. Das Hauptaugenmerk der anwaltlichen Argumentation sollte deshalb hierauf gerade nicht gelegt werden.
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Hast, L. (2008). Arzneimittelregress in der anwaltlichen Haftung. In: Dautert, I., Jorzig, A., Winter, U. (eds) Arzneimittelrecht - Wunsch und Wirklichkeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-76294-2_6
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