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System und Grundlagen

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Medizinrecht
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Auszug

Das „Medizinrecht“ und seine Bestandteile Arztrecht, Arzneimittelrecht, Recht der Medizinprodukte sowie Transfusionsrecht sind vergleichsweise neue Rechtsgebiete. Sie benennen die betreffenden Rechtsgebiete vom Gegenstand her. Diese besonderen Gegenstände machen es notwendig, die herkömmlichen Grenzziehungen in Zivilrecht, öffentliches Recht und Strafrecht zu überschreiten. Dabei umfasst das Medizinrecht, das in Randbereichen nach wie vor durchaus uneinheitlich definiert wird, die Gesamtheit der Regeln, die sich auf die Ausübung der Heilkunde beziehen1. Das Gesundheitsrecht geht demgegenüber weniger spezifisch von einem (weiten) Begriff der Gesundheit aus; bekanntlich definiert die World Health Organization Gesundheit als Zustand des vollkommenen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Das Gesundheitsrecht schließt dann alle Normen ein, die der Gesundheit in diesem sehr weiten Sinne dienen2. Es befasst sich demgemäß mit dem Gesundheitssystem an sich, namentlich dem Recht der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung, aber auch öffentlich-rechtlichen Aspekten wie der Gefahrenabwehr, etwa im Bereich des Seuchen-, Hygiene- oder Lebensmittelrechts, ja sogar des Umweltrechts. In den letztgenannten Bereichen verläßt das Gesundheitsrecht dann den Bereich des Medizinrechts. Ungeachtet dessen wird der Begriff des Gesundheitsrechts gelegentlich — an sich eher unpassend — als Synonym von „Medizinrecht“ verwendet3. Konsequenzen haben derlei Ungenauigkeiten in der Begriffsbildung freilich wohl nicht.

Näher Quaas/Zuck, Medizinrecht § 1 Rnrn. 11 ff; zum Begriff des Medizinrechts Rdnrn. 21 ff.

Laufs, in: Laufs/Uhlenbruck, Handbuch des Arztrechts3 § 5 Rdnr. 2.

Weswegen sich etwa die Gegenstände, die in der Zeitschrift MedR erörtert werden, kaum wesentlich von denjenigen in der (neueren) Zeitschrift GesR unterscheiden; die voneinander abweichenden Titel dienen hier nur der formalen Unterscheidbarkeit der Produkte.

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(2008). System und Grundlagen. In: Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-72468-1_1

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