Auszug
Einen anderen Menschen zu töten, gilt universell als extremste Form von Gewalt. Daher wird das Gebot, » nicht zu töten«, prinzipiell in allen Kulturen mit hohem Aufwand verteidigt. Ebenso universell bestehen aber Ausnahmen, die diese Norm außer Kraft setzen. Seit jeher werden Tötungen in großem Ausmaß zum Gewinn und Erhalt der Macht Einzelner genutzt, sei es in antiken Ritualen, mittelalterlichen Glaubensstreitigkeiten oder in neuzeitlichen Kriegen. In einigen Staaten werden Tötungen immer noch als schwerste Form der Bestrafung angewandt. Ebenso gibt es zwischen einzelnen Menschen Ausnahmeregelungen, die das Tö tungsverbot außer Kraft setzen - man denke nur an Notwehrrechte oder den in einigen Bundesländern erlaubten finalen Rettungsschuss der Polizei. Ob die Tötung eines anderen Menschen als verwerflich angesehen wird, ist also auch von Kultur und Kontext abhängig, in denen sie geschieht. Durch die komplexen Definitionen und Abwä gungen von Vorsatz und Motiv hängt zudem die Höhe der Strafe für eine Tötung von ihrer Bewertung ab (▸ Infobox). In Deutschland wird beispielsweise zwischen einer Tötung als Kö rperverletzung mit Todesfolge, Totschlag oder Mord unterschieden. Dies wiederum ist oft nur durch über die Analyse des Tathergangs hinausgehende Wertungs- und Zuschreibungsprozesse möglich.
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Weiterführende Literatur
Zu Aggression und Gewalt
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Nolting, H.-P. (2005): »Lernfall Aggression. Wie sie entsteht-wie sie zu vermindern ist«, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Zur Gewalt durch Jugendliche
Lösel, F./ Bliesener, T. (2003): »Aggression und Delinquenz unter Jugendlichen. Untersuchungen von kognitiven und sozialen Bedingungen«, München: Luchterhand.
Muncie, J. (2004): »Youth and Crime. A Critical Introduction«, zweite Auflage, London: Sage.
Zur Tötungskriminalität
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Heide, K.M. (1999): »Young Killers. The Challenge of Juvenile Homicide«, Thousand Oaks: Sage.
Zu School Shootings
Newman, K.S./ Fox C./ Harding, D.J./ Mehta, J./ Roth, W. (2004): »Rampage. The social roots of school shootings«, New York: Basic Books.
Robertz, F.J. (2004): »School Shootings. Über die Relevanz der Phantasie für die Begehung von Mehrfachtötungen durch Jugendliche«, Frankfurt: Verlag für Polizeiwissenschaft.
Webber, J.A. (2003): »Failure to Hold. The Politics of School Violence«, Lanham: Rowman & Littlefield.
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(2007). Taten. In: Der Riss in der Tafel. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-71631-0_2
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