Nichttumoröse Weichgewebsveränderungen, die der Radiologe kennen sollte

Abstract

Vor der Ära der Schnittbildverfahren war der diagnostische Radiologe mit der Darstellung von Weichgewebsveränderungen im Bewegungsapparat nur dann befasst, wenn diese verkalkt oder verknöchert waren (Kap. 20). Durch die exzellente Visualisierung von nichtverkalkenden Weichgewebsprozessen mit CT und insbesondere mit MRT haben die Anforderungen von Seiten der Chirurgen auf diesem Sektor erheblich zugenommen. Das bedeutet aber auch, dass der diagnostische Radiologe die Charakteristika von bestimmten Entitäten kennen muss, wenn er sie nutzbringend untersuchen will. Auf echte neoplastische Prozesse kann im Rahmen dieser Monografie über Skeletterkrankungen nicht eingegangen werden. Dazu gibt es umfangreiche einschlägige Literatur, obwohl man kritisch sagen muss, dass der Wert insbesondere der MRT bei der Diagnostik von Weichteiltumoren eher im Staging als im Bemühen einer Entitätszuordnung zu sehen ist. Bis auf wenige Entitäten wie z. B. das Lipom wird die definitive Diagnose bei solchen tumorösen Weichteilveränderungen in der Regel auf histologischem Wege gestellt. In einem aktuellen Übersichtsartikel stellen Vilanova et al. (2006) alle Änderungen der WHO-Klassifikation seit ihrer Etablierung 2002 vor und beschreiben die wesentlichen MR-Befunde.