Auszug
a) Das Sachenrecht befaßt sich nur mit körperlichen Dingen, nur an ihnen gibt es Besitz und dingliche Rechte. Das BGB bezeichnet die körperlichen Dinge mit dem terminus technicus „Sachen“ und definiert in § 90 Sachen als „körperliche Gegenstände“1. Gegenstand ist also der Oberbegriff, er umfaßt alles, was Rechtsobjekt sein kann, z.B. auch Rechte.
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Literatur
Untechnisch wird „Sache“ in § 119 II BGB verwandt. Zur Anwendung des Sachbegriffs auf Computerprogramme vgl. Bormann-Bormann, Rechtsnatur und Rechtsschutz der Software, DB 1991, 2641 ff.; Redeker, Wer ist Eigentümer von Goethes Werther?, NJW 1992, 1739 ff.; Kort, Software — eine Sache, DB 1994, 1585 ff.; Bydlinski, Der Sachbegriff im elektronischen Zeitalter, AcP 198 (1998), 287 ff.; LG Konstanz NJW 1996, 2662.
Gemäß § 90a sind Tiere keine Sachen, doch sind die Vorschriften für Sachen auf sie anzuwenden. § 90a ist ebenso inhaltsleer wie § 903, 2, der bestimmt, daß die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Tiere zu beachten sind; vgl. auch Mühe, NJW 1990, 2238 ff.; Braun, JuS 1992, 758 ff. Immerhin zeigen die Vorschriften ebenso wie § 251 II 2 und § 811 Nr. 3 ZPO den Willen des Gesetzgebers, Tiere in besonderem Maße zu schützen, vgl. auch Steding, JuS 1996, 962 ff. Das ist bei der Auslegung der Gesetze zu berücksichtigen.
Vgl. Enneccerus-Nipperdey I § 121 II Fn. 27: „körperliches Näheverhältnis“.
Englert, Nikolaus, Todesbegriff und Leichnam als Elemente des Totenrechts, Diss. München 1978; Kloth, Karsten, Todesbestimmung und postmortale Organentnahme, 1996.
Vgl. Forkel JZ 1974, 594; Taupitz, JZ 1992, 1091 f.; Staudinger-Jickeli-Stieper § 90 Rn. 18 f.
Vgl. Staudinger-Jickeli-Stieper § 90 Rn. 21 f.
Vgl. MünchenerK-Holch § 90 Rn. 90.
Vgl. Palandt-Sprau § 823 Rn. 90; Pluisch-Heifer, NJW 1994, 2377 ff.; vgl. auch § 168 StGB.
Vgl. Soergel-Mühl § 90 Rn. 7; nach Kloth 151 ff. ist sie verfassungswidrig.
Vgl. Kloth 162 ff.
Vgl. RGRK-Kregel § 90 Rn. 5 mit Literatur; Soergel-Mühl § 90 Rn. 5.
Zu Kompromißlösungen vgl. Kloth 205 ff.
Wegen weiterer Einzelheiten vgl. die Gesetzgebungsberichte NJW 1998, 777 f. (Deutsch) und JuS 1998, 379 f. sowie 569 f. (Kudlich); Forkel, Jura 2001, 75 ff.
Vgl. etwa Höfling, JZ 1995, 26 ff., JZ 1996, 615; Heun, JZ 1996, 213 ff., 618 f.; Gallwas, JZ 1996, 851 f.
Papier, Hans-Jürgen, Recht der öffentlichen Sachen, 3. Aufl. 1998; auch Häde, JuS 1993, 113 ff.
Vgl. BGH NJW 1990, 899 ff. (Hamburger Stadtsiegel).
Vgl. Papier 80 f.; VG Köln NJW 1991, 2584 ff.; Wernecke, AcP 195 (1995), 456 ff.; etwas anderes gilt bei der Ersitzung, vgl. unten § 11 I 2 b a.E.
Die einigermaßen gefestigte Lehre von den öffentlichen Sachen ist durch die Entscheidung des OVG Münster im „Hamburger Stadtsiegelfall“ in Unordnung geraten, Ehlers, NWVBl 1993, 327 ff. spricht von einem Trümmerhaufen. Die Entscheidungen zu diesem interessanten Fall sind BGH NJW 1990, 899 ff.; VG Köln NJW 1991, 2584 ff.; OVG Münster, NJW 1993, 2635 ff.; BVerwG NJW 1994, 144 f. Eine gute Beschreibung des Siegels und der Vorgänge gibt die Dokumentation von Hans Wilhelm Eckardt, Stationen eines Stempels, Anmerkungen zum IV. Hamburgischen Staatssiegel, 1995.
Nach Ansicht des OVG Lüneburg (NJW 1970, 75 f.) ist die Zustimmung der Grundpfandgläubiger nie erforderlich, weil die Verwertungsbefugnis durch die Widmung nicht beeinträchtigt werde. Es ist aber leicht denkbar, daß der Wert der Sicherheit durch die Widmung beeinträchtigt wird. Dann müssen auch die Inhaber von Grundpfandrechten der Sicherung zustimmen.
Vgl. BayObLG 17 NF (1967), 98; Forsthoff, Res sacrae, AöR 70 (1940), 217 f.; BayObLG JZ 1981, 190.
Vgl. Johow, Begründung 66 f.; Motive 3, 62.
Vgl. RG 87, 47: Die „Verkehrsauffassung“ ist nur die eigene Auffassung des Berufungsgerichts.
Sachen, die der Fertigstellung der einer Hauptsache dienen sollen, aber noch nicht mit ihr verbunden sind, sind Zubehör nach § 97, vgl. BGH 58, 309 ff.
Geht es also beispielsweise um den Schadensersatzanspruch aus § 823 I wegen einer zerstörten Fensterscheibe, so ist kein Sachverständigengutachten erforderlich, wie hoch der Wert des Hausgrundstücks mit und ohne Fensterscheibe ist, nur weil die Scheibe ein wesentlicher Bestandteil des Hauses und damit auch des Grundstücks war und sein wird. Es reicht aus, den Preis für das Einsetzen der Scheibe zu ermitteln. Anders dagegen BGH NJW 2006, 1424 ff., wo es freilich um beschädigte Bäume geht. § 2 III 3 a
Verhältnis im Wert zum Motor, vgl. dazu BGH 61, 82.
Vgl. BGH 18, 226; 61, 80 ff.
Vgl. Otte, JuS 1970, 154.
Vgl. BGH 20, 154 ff.
Zu diesen vgl. Brüning, Die Sonderrechtsfähigkeit von Grundstücksbestandteilen, VIZ 1997, 398 ff.
Vgl. Johow, Begründung 36 f.
Zur Kücheneinrichtung vgl. BGH WM 1990, 603; OLG Düsseldorf MDR 1984, 51; OLG Karlsruhe NJW-RR 1986, 19 und JuS 1988, 736; LG Köln WM 1988, 425.
Anders zu Unrecht Giesen, AcP 2002, 705 ff., der für die Anwendung des § 95 I 2, II ein Besitzrecht an der Hauptsache und an der zugefügten Sache fordert. Andernfalls soll die Sache wesentlicher Bestandteil werden, obwohl sie nur zu einem vorübergehenden Zweck eingefügt wurde!
Wenn etwa das Gebäude selbst nur zu einem vorübergehenden Zweck errichtet ist und die eingefügten Sachen bis zur Entfernung des Gebäudes darin verbleiben sollen, vgl. Planck-Strecker § 95 N. 3.
Vgl. OLG Karlsruhe, NJW 1979, 2056; auch RGRK-Kregel § 95 Rn. 15.
So aber Brüning, VIZ 1997, 401.
Vgl. etwa Oertmann § 95 N. 2 a δ; anders zu Unrecht Brüning (o. Fn. 33), VIZ 1997, 403; Palandt-Heinrichs § 95 Rn. 4; vgl. auch Dilcher, JuS 1986, 186.
Vgl. BGHZ 37, 358 ff.; Giesen, AcP 202, 719 f.; Palandt-Heinrichs § 95 Rn. 4; Staudinger-Jickeli-Stieper § 95 Rn. 15; Woitkewitch, ZMR 2004, 649 ff.
Die Eigenschaft als wesentlicher Bestandteil bleibt der Sache für die gesamte Zeit der Verbindung, bis zur Abtrennung, vgl. Protokolle der 2. Kommission 3285, Mugdan 3, 488.
So aber BGH NJW 2006, 990 ff., wonach im Boden verlegte Rohre, die wesentliche Bestandteile waren, dadurch nachträglich zu Scheinbestandteilen werden könnten, daß bei der Veräußerung der Gesamtsache die Vertragsparteien erklärten, der Bestandteil solle jetzt nur noch zu einem vorübergehenden Zweck zugefügt sein. Das ist weit von der gesetzlichen Regelung entfernt; warum eine solche Änderung nur bei der Veräußerung möglich sein soll, ist nicht zu erklären. Ferner ist unverständlich, warum dafür eine Erklärung ausreichen soll. § 95 spricht von einem vorübergehenden Zweck, nicht aber von einer bloßen Erklärung. Sie kann nicht ausreichen, wenn in Wirklichkeit keine Absicht besteht, die Verbindung wieder aufzuheben, wie bei Wasserrohren im Erdboden.
MünchenerK-Holch § 95 Rn. 10; RGRK-Kregel § 95 Rn. 25; Planck-Strecker § 95 N. 2 a; Staudinger-Jickeli-Stieper § 95 Rn. 14; BGH 23, 59; Brüning, VIZ 1997, 401.
So im Ergebnis auch Enneccerus-Nipperdey § 125 II 3 a; Erman-Michalski § 95 Rn. 10; Giesen, AcP 2002, 715 ff., der freilich für die Beendigung des Ausnahmetatbestandes des § 95 I 1 zu Unrecht eine Berechtigung am Bestandteil fordert.
RG 97, 105; BGH LM § 95 Nr. 15; BGH NJW 1980, 772.
Vgl. Protokolle der 2. Kommission 8351 (Mugdan 3, 492).
„Werke“ sind z.B. Mauern, Brücken, Zäune, Kanäle. vgl. Art. 231 § 5 EGBGB.
Zum Unternehmenszubehör vgl. mein Handbuch des Sachenrechts I § 2 IV 7. § 2 IV 1 a
Vgl. etwa BGH NJW 1984, 2278.
Zur Verteilung der Früchte nach den §§ 101 ff. vgl. mein Handbuch des Sachenrechts I § 2 V 4.
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