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Modul 2: Konflikt – Definition und Entstehung

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Konflikt- und Verhandlungsmanagement
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Zusammenfassung

Um von einem interpersonalen Konflikt sprechen zu können, müssen drei Bedingungen erfüllt sein: (1) Interdependenz der Akteure; (2) Zieldivergenz zwischen den Akteuren; (3) eine fehlende attraktive Alternative. Konflikte führen nicht nur zu Unbehagen, sondern haben auch einen immensen Einfluss auf die Qualität der von Konflikten betroffenen sozialen Systeme, wie z.B. Grad der Zufriedenheit, Gestaltungsraum, emotionales Klima und Umfang und Qualität befriedigter Bedürfnisse. Von Bedeutung ist, dass Konflikte selten als Ergebnis einer eindeutig zuschreibbaren Ursache entstehen. Sie sind häufig Folge unscharfer Quellen, die in einem scheinbar undurchschaubaren Beziehungsgeflecht stehen. Sie sind wie ein Strom, der sich aus vielen und teilweise unbekannten Quellen nährt. Eine wesentliche Quelle ist der Mensch selbst – allerdings nicht im trivialen Sinne. Er ändert im Verlauf seiner individuellen Biographie seine Erwartungen und seine Beiträge an die mit ihm korrespondierenden Umwelten. So klug der Mensch auch zu sein vorgibt: Ihn treibt entscheidend die Sehn-Sucht nach Belohnung und die Vermeidung von Strafe. Was das eine ist (also Belohnung) und das andere nicht sein soll (also Bestrafung), wird „von außen“ injiziert. Denn, was belohnenden (z.B. Zufriedenheit) und bestrafenden Charakter (z.B. Unbehagen, Unzufriedenheit) hat, ist gelernt. Noch komplizierter: Die Innenwelt des Menschen ist nicht „von außen“ ausschließlich determiniert, sie ist im gleichen Atemzug auch immer eine selbst gestaltete – eine konstruierte – Welt. Wo Güter knapp sind, wird der Mensch scheinbar archaisch. Er verstrickt sich in Tragödien nach dem Motto „Vorteile jetzt, Folgen kommen nach der Sintflut – die heißt heute Tsunami“. Das meint zweierlei: (1) Der Mensch versteht seine Klemme nicht, in der er sitzt. (2) Er meint, die Nutzen nutzen und die Folgekosten auf die Allgemeinheit kontieren zu können. Schließlich hat der Mensch sich Kraft seines neuronalen Synapsendschungels eine Komplexität geschaffen, die ihm zu schaffen macht. Globalität heißt Gebirgsverfaltungen der Missverständnisse. Wir sind in unserer Kultur (zum Glück: zunächst) inhaftiert und nehmen die Welt wahr, wie wir sie sehen. Globalität führt uns vor Augen: Unsere Sichtweise ist beschränkt und gekränkt. Damit müssen wir fertig werden. Und ohne Konflikte geht das nicht! Diese etwas philosophisch anmutenden Überlegungen verfolgen vier Ziele: Zum einen: Wir sind immer Macher und Gemachte! Zum anderen: Das ist keine Entschuldigung! Zum Ditten: Es gibt keine abstrakte Welt – ich bin immer Teil davon! Viertens: Gib Deine Welt als Gedankenexperiment auch mal in der vorhandenen Form auf – und lass’ dich auf etwas Neues ein!

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(2008). Modul 2: Konflikt – Definition und Entstehung. In: Konflikt- und Verhandlungsmanagement. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-34040-9_3

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