Skip to main content
  • 957 Accesses

Zusammenfassung

Politikwissenschaft ist eine beobachtende, keine experimentelle Wissenschaft. So definierte Lawrence A. Lowell die Disziplin in der vierten Ausgabe des American Political Science Review zu Beginn des 20. Jahrhunderts (Lowell 1910: 7). Bis heute wird diese Definition vielfach von WissenschaftlerInnen wiederholt und die Aufgabe der politikwissenschaftlichen Forschung – entlang dieser Definition – folgerichtig darin gesehen, in der Methodenentwicklung mit den Problemen einer beobachtenden und befragenden Wissenschaft umzugehen. Pünktlich zur 100. Ausgabe des American Political Science Review befasst sich jedoch ein Artikel mit der wachsenden Bedeutung von Experimenten in der politikwissenschaftlichen Disziplin (Druckman et al. 2006). In dem Artikel wird quantitativ und inhaltlich die steigende Anzahl von experimentellen Artikeln in der Fachzeitschrift in den letzten Dekaden analysiert. Werden bei dieser Analyse weitere renommierte Fachzeitschriften mit einbezogen, verstärkt sich der Befund einer steigenden Anzahl von Artikeln, welche in den letzten Jahren über Experimente berichten (Morton und Williams 2006: 3; 2010: 4). Dieses verwundert nicht, zumal Experimente die zentrale Methode zur wissenschaftlichen Untersuchung von Kausalzusammenhängen darstellen (McDermott 2002: 56). Aus diesem Blickwinkel ist zu fragen, warum Experimente erst jetzt in den Methoden der Politikwissenschaft einen Bedeutungszuwachs erfahren. Als Grund hierfür wird u.a. ein zunehmendes Interesse an individuellem Verhalten zur Erklärung von sozialen Phänomenen seit Ende der 1980er Jahre benannt (Green und Gerber 2003a: 96 f.). Dieses hat zu einer Weiterentwicklung von unterschiedlichen Labor-, Feld- und Befragungsexperimenten geführt, insbesondere in etablierten Forschungsfeldern der Politikwissenschaft, und besonders in der Wahlverhaltensforschung. Auch in Bereichen der Policy Forschung und der Entwicklungspolitik wird der Mehrwert von experimentellen Forschungsdesigns zunehmend diskutiert (Olken 2007; Garcia 2011).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 37.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

About this chapter

Cite this chapter

Hamenstädt, U. (2012). Einleitung. In: Die Logik des politikwissenschaftlichen Experiments. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94360-2_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94360-2_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-18619-1

  • Online ISBN: 978-3-531-94360-2

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics