Zusammenfassung
Die Einstellungen der Deutschen zur Demokratie sind zwiespältig geworden. Einerseits existiert ein weitgehender Konsens über die Demokratie als Gesellschafts- und Staatsform bzw. kulturell verankerte Lebensweise. Andererseits herrscht eine wachsende Skepsis gegenüber der „real existierenden Demokratie“. Während demokratische Grundprinzipien wie Mehrheitsregel, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit sowie die damit verbundenen demokratischen Tugenden wie Toleranz, Fairness, Gerechtigkeit, Gleichheit und Freiheit unangefochten von der überwiegenden Mehrheit der Menschen akzeptiert und als selbstverständlich betrachtet werden, gerät die offizielle Politik der Regierungen, Parlamente und Parteien zunehmend in Misskredit. Das geht mittlerweile so weit, dass man von einer ausgeprägten Demokratiedistanz bei einem relativ großen Teil der Bevölkerung in dem Sinne sprechen kann, dass man den in allgemeinen Wahlen demokratisch legitimierten Institutionen und vor allem Personen nicht länger zutraut, die anstehenden gesellschaftlichen Probleme und Herausforderungen bewältigen zu können.
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Literatur
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Embacher, S. (2012). Einstellungen zur Demokratie. In: Mörschel, T., Krell, C. (eds) Demokratie in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94305-3_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-531-94305-3
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