Zusammenfassung
Japan wurde in der Migrationsforschung oft geradezu als Idealbeispiel für ein Nichtimmigrationsland betrachtet. Zolberg (1989: 405) schrieb noch Ende der 1980er Jahre in seinem Beitrag zum 25-jährigen Jubiläum einer der führenden Fachzeitschriften zur internationalen Migration: “[I]f the world were made only of Albania and Japan, there would be no International Migration Review at all.” Die Aussage von Zolberg, welcher das kommunistische Albanien mit seiner extrem restriktiven Emigrationspolitik als Inbegriff für ein Nichtemigrationsland und Japan mit seiner äußerst restriktiven Immigrationspolitik als Paradebeispiel für ein Nichtimmigrationsland identifiziert, ist jedoch in Bezug zu Japan in zweierlei Hinsicht nicht ganz korrekt. Erstens verzeichnete Japan bis 1945 signifikante Zuwanderungsströme aus seinen Kolonialgebieten Taiwan und vor allem Korea. Auch wenn es sich hierbei nicht um grenzüberschreitende Migration im engeren Sinne, sondern um Migration aus dem Äußeren Territorium in das Innere Territorium des japanischen Kaiserreiches handelte. Zudem versiegte auch nach 1945 die Zuwanderung aus Südkorea nicht vollkommen, wie noch ausführlicher erörtert wird. Zweitens und wichtiger im Kontext der vorliegenden Arbeit war Japan aber gerade in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre im Begriff sich aus einem Nichtimmigrationsland in ein Immigrationsland zu verwandeln.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Chiavacci, D. (2011). Vom Nichtimmigrationsland zum Immigrationsland. In: Japans neue Immigrationspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94229-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94229-2_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18478-4
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