Zusammenfassung
Nachdem sich die europäischen Bildungsminister im Jahr 1999 in Bologna in einer Erklärung darauf verständigt hatten, einen einheitlichen europäischen Bildungsraum zu schaffen, wird die damit begonnene, unter der Bezeichnung ‚Bologna-Prozess‘ bekannte Hochschulreform inzwischen als deutlich korrekturbedürftig diskutiert. Das mit diesem Prozess angestrebte Ziel eines einheitlichen europäischen Hochschulraums, der sich durch eine größere Flexibilität, eine bessere Vergleichbarkeit der Studienleistungen und -abschlüsse sowie die größere Mobilität der Studierenden und Lehrenden auszeichnen sollte, wurde nicht erreicht. Der allseits geäußerten politischen Rhetorik über die Bedeutung von Bildungsprozessen für individuelle wie gesellschaftliche Entwicklungsprozesse steht eine umfassende kritische Beurteilung der aktuellen, auf die Hochschulentwicklung bezogenen Bildungspolitik gegenüber (Liessmann 2006; Münch 2008; Kaube 2009; Nussbaum 2010; Maset 2010)
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Literatur
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Tetzer, M. (2013). Habitus und Haltung – Soziale Arbeit im Kontext des Bologna-Prozesses Eine reformbedürftige Reform. In: Blaha, K., Meyer, C., Colla, H., Müller-Teusler, S. (eds) Die Person als Organon in der Sozialen Arbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94216-2_22
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