Zusammenfassung
In der empirischen Sozialforschung wird häufig zwischen einem „qualitativen“ und einem „quantitativen“ Paradigma unterschieden, die sich jeweils durch bestimmte und miteinander zusammenhängende ontologische, epistemologische und methodologische Annahmen auszeichnen (vgl. hierzu und zum Folgenden: Alemann/Tönnesmann 1995: 56–64; Dreier 1997: 59–78; Kelle 2007: 25–55). Über die Vereinbarkeit beider Paradigmen gibt es unterschiedliche Urteile, die häufig davon abhängen, wie umfassend die Begriffe „qualitativ“ und „quantitativ“ verstanden werden: Werden mit ihnen unterschiedliche ontologische und erkenntnistheoretische Grundpositionen verbunden, wird man leicht zu dem Schluss kommen, dass die Paradigmen inkommensurabel sind – in dem Sinne, dass sich die Forschungsergebnisse nicht vergleichen lassen und keine sinnvolle Ergänzung zueinander darstellen können. Beispielsweise ist die quantitative Forschung in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass sie die Aufdeckung allgemeiner Gesetzmäßigkeiten, mit der sich soziale Phänomene erklären lassen, anstrebt. Ein solches Bestreben setzt natürlich die Annahme voraus, dass diese Gesetzmäßigkeiten existieren und offen gelegt werden können. Wird diese Annahme nicht geteilt, so richtet sich das erkenntnisleitende Forschungsinteresse eher auf das tiefgehende Verständnis von Einzelfällen – eine Position, die oft als konstitutives Merkmal der qualitativen Forschung verstanden wird (Read/Marsh 2002: 232).
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Höse, A. (2012). Forschungsdesign. In: Die Bedeutung Europas in der Außenpolitik der USA. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94207-0_2
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