Skip to main content

Multikulturelle Zivilgesellschaft? Sportverbände und -vereine als Akteure der Integrationsarbeit

  • Chapter
Book cover Der Deutsche Olympische Sportbund in der Zivilgesellschaft

Zusammenfassung

Fachwissenschaftliche und gesellschaftspolitische Debatten zum Thema „Integration und Migration“ wurden in den letzten Jahren rege und kontrovers geführt. Anlass dafür sind häufig demografische Entwicklungen, die – so die gängige Argumentation – eine Auseinandersetzung mit dem Integrationsthema geradezu bedingten. Da die Bundesrepublik Deutschland zur Stabilisierung ihrer Bevölkerungszahl auch zukünftig auf Einwanderung angewiesen ist und der Anteil der in Deutschland lebenden Migranten weiter steigen wird, sei Integration bereits heute eine gesellschaftliche und politische Schlüsselaufgabe, die einer differenzierten Auseinandersetzung bedürfe.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    In Anlehnung an den gängigen Sprachgebrauch und aus Gründen der Lesbarkeit werden die Begriffe „Personen mit Migrationshintergrund“ sowie „Migrantinnen“ und „Migranten“ im Folgenden synonym verwendet. Personen ohne Migrationshintergrund werden auch als „Einheimische“ bezeichnet. Wenn im folgenden Beitrag von „Integration“ die Rede ist, so ist damit explizit die Integration von Personen mit Migrationshintergrund gemeint.

  2. 2.

    Als Personen mit Migrationshintergrund im engeren Sinn werden in der sportbezogenen Sonderauswertung gefasst: (1) selbst zugewanderte Migranten, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, (2) selbst zugewanderte Migranten ohne deutsche Staatsbürgerschaft, (3) Migranten der zweiten Generation ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Als Personen mit Migrationshintergrund im weiteren Sinn werden gefasst: (1) Migranten der zweiten Generation mit deutscher Staatsbürgerschaft, (2) nicht-deutsche Staatsbürger, die selbst und deren Eltern in Deutschland geboren sind. Alle weiteren Personen werden als Personen ohne Migrationshintergrund bezeichnet.

  3. 3.

    Hinzu kommt, dass die Befundlage zum bürgerschaftlichen Engagement von Migranten trotz des gestiegenen Forschungsinteresses keineswegs zufriedenstellend ist. Wegen der oftmals geringen Umfänge der „Migrantenstichproben“ muss z.B. eine Vielzahl an möglichen Einflussfaktoren auf ein solches Engagement aus den Analysen ausgeklammert werden, über Kontexte des Engagements wissen wir nach wie vor ausgesprochen wenig und von wenigen Ausnahmen abgesehen mangelt es auch an Binnendifferenzierungen, in denen etwa nach dem Herkunftsland oder dem Geschlecht der Personen mit Migrationshintergrund unterschieden wird.

  4. 4.

    Im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung versucht die DOSB-Direktorin des Geschäftsbereichs Sportentwicklung, die beiden Standpunkte miteinander zu vereinbaren. „’Sport ist Integration’, … per se. Das ist falsch, … es ist aber auch richtig, es hat beide Seiten. Richtig daran ist, dass selbst eigenethnische Vereine, wenn sie denn bei uns Fußball spielen wollen, sich den Regeln des Deutschen Fußballbundes unterwerfen müssen. Und in dem Sinne nicht mit einem pädagogischen Anspruch, nicht mit einem pädagogisch orientierten Integrationsanspruch, aber in dem Sinne ist Sport per se in bestimmten Zusammenhängen Integration. Also ich denke, man muss diese beiden Seiten im Blick und im Auge behalten“ (Fehres, 2007b, S. 40).

  5. 5.

    In der Broschüre „Interkulturelles Wissen“ wird zudem explizit auf Frauen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion Sport Bezug genommen, die Sport „nur unter dem Leistungsgedanken kennen gelernt haben. Für sie ist Sport nur etwas für junge Mädchen. So haben sie Sport in ihrem alten Kulturkreis kennen gelernt, er ist als Freizeitbeschäftigung daher kein Thema. … Die Frauen sind den überwiegenden Teil des Tages entweder mit der Organisation der Familie beschäftigt oder gehen wie ihr Mann ebenfalls einer Arbeit nach. Häufig schaffen sie sogar beides. Angesichts dieses geringen Zeitbudgets ist es schwierig, sie überhaupt zu erreichen und sie in ihrer knappen Freizeit dann auch noch für Sport zu motivieren“ (DOSB, 2008a, S. 12f.).

  6. 6.

    Um sportbezogene Integrationsmaßnahmen zu bündeln, könnte prinzipiell auch auf andere Handlungsprogramme Bezug genommen werden – z.B. auf den Ansatz des Diversity Management (vgl. insbesondere Rulofs, 2011). Eine Erläuterung dieser Ansätze erfolgt an dieser Stelle jedoch nicht, da der DOSB selbst in erster Linie mit dem Begriff der (interkulturellen) Öffnung operiert.

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Nobis, T. (2013). Multikulturelle Zivilgesellschaft? Sportverbände und -vereine als Akteure der Integrationsarbeit. In: Braun, S. (eds) Der Deutsche Olympische Sportbund in der Zivilgesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94203-2_5

Download citation

Publish with us

Policies and ethics