Zusammenfassung
Vergleiche konstituieren elementare Funktionen meritokratischer Schulsysteme: die soziale Selektion und die Zuweisung von Karrierechancen. In meritokratischen Schulsystemen ist es grundsätzlich notwendig, Regeln zu spezifizieren, die einen Vergleich der individuellen Leistungen der Schülerinnen und Schüler anhand der Codierung von besser und schlechter erlauben (Luhmann 1986). Die im Vergleich von Zensuren und Zeugnissen gewonnene Information zur relativen Positionierung einzelner Schülerinnen und Schüler ist ausschlaggebend für Entscheidungen über deren Karrieren innerhalb des Schulwesens wie auch darüber hinaus. Daneben gibt es auch eine pädagogische Verwendung der Information, die neben dem diagnostischen auch einen prognostischen Gehalt hat, welcher auf die angenommene zukünftige Leistungsentwicklung verweist. Nicht zuletzt aufgrund ihrer hohen lebenspraktischen Bedeutung ist die Vergleichbarkeit von Zensuren immer wieder Gegenstand kritischer Betrachtungen gewesen (vgl. zusammenfassend Arnold 1999).
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Kuper, H., Diemer, T. (2012). Vergleichsarbeiten: Theoretische und empirische Betrachtungen zum Nutzen des Vergleichens. In: Wacker, A., Maier, U., Wissinger, J. (eds) Schul- und Unterrichtsreform durch ergebnisorientierte Steuerung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94183-7_10
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