Zusammenfassung
März 2010: In Deutschland schmunzeln Fußballfans – und nicht nur die – wieder einmal über den FC St. Pauli. „St. Pauli mit skurrilster Tribüne der Liga“ titeln die Zeitungen. Sportlich gehört der Club, der zu dieser Zeit in der 2. Bundesliga spielt, nicht zu den Top-Vereinen Deutschlands. Trotzdem ist er einer der beliebtesten Fußballvereine in Deutschland, der Anhänger nicht nur in Hamburg, sondern im ganzen Bundesgebiet hat und hinsichtlich seiner Popularität viele Erstliga-Vereine weit hinter sich lässt. Was war mit der Tribüne geschehen, das solche Schlagzeilen rechtfertigt ? Die Fakten: Im Herbst 2009 hatte der Fußballclub die alte Haupttribüne abreißen lassen, um an der Stelle eine neue, größere Tribüne zu bauen. Für die Zeit der Arbeiten konnten Schüler und Lehrer des benachbarten Wirtschaft sgymnasiums das Spielfeld einsehen – eine Möglichkeit, die viele Schüler bei Punktspielen wahrnahmen. Schon bald wehten bei den Spielen aus den Fenstern der Schule St-Pauli-Fahnen, jubelten von dort während der Spiele Schüler in Fankleidung der Mannschaft zu, und es dauerte nicht lange, dass sich auch die Spieler in Ihrer Ehrenrunde nach dem Ende der Spiele expliziert an die Schüler im Gymnasium wandte, so wie an die Besucher der anderen Tribünen auch im Stadion. Die Presse griff diese Szenerie dankbar auch. Damit gab es ein weiteres Puzzlestück für das Bild des „etwas anderen“ Fußballvereins, der als kleine, aber skurrile und liebevolle Gemeinschaft seinen Weg geht und damit immer wieder die Goliaths der Fußballwelt ärgert. Das Image, das der FC St. Pauli pfl egt, lebt. Es ergibt sich auch aus der Summe zahlreicher vergleichbarer Geschichten, die nicht nur unterhaltsam sind, sondern auch ein hervorragendes Beispiel für Storytelling in Bezug auf den Auft ritt einer großen Organisation.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Littek, F. (2011). Von Fakten, Geschichten und Bildern. In: Storytelling in der PR. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94116-5_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94116-5_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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