Zusammenfassung
In der sozialwissenschaftlichen Literatur wird immer wieder auf die Bedeutung der Sexindustrie resp. Sex-Ökonomie hingewiesen. Dies deutet auf das große Ausmaß hin, welches der Sexmarkt im Allgemeinen angenommen hat; auf seine Kapazität, Einkommen zu generieren, sowie auf seine Wechselbeziehungen mit anderen Industriezweigen und Infrastrukturen, wie beispielsweise dem Tourismussektor. Ebenso wird die Diversifizierung des Sexmarkts betont, welche eine starke Verbreitung und eine Vielfältigkeit der mit der Sexindustrie assoziierten Geschäfte im Vergnügungssektor – Massagesalons, Sauna, Peepshow, Striptease, Telefonsex, Cyberporno, Sex Shops, Pornovideos, etc. – und im Prostitutionssektor durch Privatappartements, Clubs, Escort-Services, Rotlicht-Bars, Strassenstrich unter anderem umfasst (vgl. dazu u. a. Caixeta 2005; Pieth et al. 2002: 105 sowie Ulaga 2003: 11 u. 15f.). Demnach werden „unter (…) ,Sexmarkt‘ alle Orte und Kontexte subsumiert, in denen sexuelle Dienste gegen Geld oder Güter angeboten werden“ (Sociograph Nr. 5b/2009: 6). Gekennzeichnet wird der Sexmarkt durch eine große Heterogenität der Orte, AkteurInnen und Praktiken. Die AutorInnen des WHO-Berichtes über HIV/AIDSPrävention im Sexgewerbe 2005 stellen fest, dass „(…) das Wesen, die Sichtbarkeit und die Grösse dieses Marktes stark von anderen Akteuren sowohl auf Entscheidungsebene (Politik, Gesetzgebung, Wirtschaft) als auch auf Umsetzungsebene (Polizei, Vereine) sowie von den Anschauungen der Bevölkerung ab(hängen). Diese Determinanten sind sowohl auf lokaler als auch auf nationaler und internationaler Ebene situiert. Es lassen sich allerdings einige große Strukturlogiken ausmachen wie der hohe Migrationsanteil“ (ibid.: 6f.).
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Breton, M.L. (2011). Das Sexgewerbe im europäischen und schweizerischen Kontext. In: Sexarbeit als transnationale Zone der Prekarität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94067-0_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18330-5
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