Zusammenfassung
Childerich, dem letzten Nachfahren Chlodwigs auf dem Thron der Merowinger, war ein wenig beneidenswertes Schicksal beschieden. Nachdem er die Herrschaft jahrelang nur pro forma ausgeübt hatte, wurde er schließlich durch Pippin, seinen Hausmeier, zur Abdankung gezwungen. Dieser, de facto längst im Besitz der Macht, hatte sich zuvor der Unterstützung des Papstes versichert: Das Amt des Königs, so befand der Nachfolger Petri wunschgemäß, solle ausüben, wer die Macht innehabe, andernfalls drohe eine Störung der göttlichen Ordnung (Faber 1982: 838). Pippin ließ daraufhin Childerich in ein Kloster bringen, vorher beraubte er ihn allerdings noch seines Haarschmucks, des traditionellen Insigniums merowingischer Herrschaft. Anschließend ließ er sich selbst zum König wählen und die Wahl durch kirchliche Salbung legitimieren.
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Pauen, M. (2012). Gottes Gnade und Bürgers Recht – Macht und Herrschaft in der politischen Philosophie der Neuzeit. In: Imbusch, P. (eds) Macht und Herrschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93469-3_2
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