Multivariates Vorgehen

Zusammenfassung

Die im vorherigen Kapitel im Hinblick auf Freizeitaktivitäten vorgenommene Unterscheidung nach ausgewählten soziodemografischen Gesichtspunkten – hier Geschlecht, Alter, Schulform und Migrationsstatus – bot einen ersten Zugang zu der im Rahmen der Arbeit zu behandelnden Thematik und machte bereits auf bivariater Ebene deutlich, dass man nicht von dem Jugendlichen bzw. der Jugend sprechen kann, sondern vielmehr im Hinblick auf Freizeit von ausdifferenzierten und individualisierten Welten einzelner Jugendlicher ausgehen muss. Die bisherige Datenauswertung konzentrierte sich jedoch ausschließlich auf die Analyse des Freizeithandelns in Abhängigkeit zu jeweils einer Variablen. Um an dieser Stelle der Eindimensionalität zu entrinnen und so der Komplexität des Phänomens der Freizeit sowie der mit ihr einhergehenden Bildungsprozesse und Bedingungsfaktoren gerecht zu werden, bedarf es einer weiteren Analyseebene: Die vorliegenden Daten wurden deshalb in einem weiteren Schritt multivariat mit Hilfe zweier struktur-entdeckender Verfahren – speziell der Faktoren- und der Clusteranalyse – ausgewertet. Ziel ist es, zu einer Typologie Jugendlicher Freizeit, der im Rahmen freizeitkontextueller Settings stattfindender informeller Bildungsprozesse sowie ihrer Zugänge und Zugangsmöglichkeiten in Form des sozialen, kulturellen und ökonomischen Kapitals aus der Perspektive von Jugendlichen zu gelangen.