Zusammenfassung
„Politische Bildung ist so alt wie das Menschengeschlecht“ (Fischer 1973, zit. nach Sander 2005, S. 13). Mit diesem Zitat von Kurt Gerhard Fischer beginnt Wolfgang Sander seinen Aufsatz zur Theorie der politischen Bildung. Weiter schreibt er: „Tatsächlich stand und steht jede menschliche Gesellschaft vor dem Problem, eine Struktur für die Regelung ihrer gemeinsamen Angelegenheiten zu entwickeln, also Politik zu organisieren – und diese politische Struktur den Gesellschaftsmitgliedern, insbesondere der jungen Generation, in Lernprozessen zu vermitteln“ (ebd.). Geschichtlich lag die Funktion der politischen Bildung in der Anpassung an bestehende Verhältnisse. Es finden sich zahlreiche Beispiele. Politische Bildung erscheint als ideologische Indoktrination. Sander chiffriert solche manipulativen Intentionen mit dem Begriff der herrschaftslegitimierenden politischen Bildung. Doch sollte nicht der Eindruck entstehen, die moderne politische Bildung wäre nicht auch vom Interesse einer grundsätzlichen Herrschaftslegitimation geleitet. Die demokratische Herrschaft aber ist die des Volkes und der Auftrag der politischen Bildung damit die Herstellung von Mündigkeit. Mit der demokratischen Leitvorstellung des mündigen Bürgers hat sie die jeweils nachwachsende Generation zu Urteil und Kritik, nicht zu blinder Anpassung an die gegebenen Verhältnisse zu erziehen.
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Leser, C. (2011). Einleitung. In: Politische Bildung in und durch Schule. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93366-5_1
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