Zusammenfassung
Erwerbstätigkeit ist heute fester Bestandteil der Biographie vieler Frauen. In Deutschland waren 2005 57 Prozent aller Mütter erwerbstätig (Statistisches Bundesamt 2006a). Die Koordinierung von Berufstätigkeit, Haushalts- und Familienarbeit macht Zeit zu einer knappen Ressource im Lebensalltag von berufstätigen Müttern. Insbesondere der häusliche Essalltag von Familien, dem sozial-kommunikative und Identität stiftende Funktionen zukommen, wird durch mütterliche Berufstätigkeit stark beeinflusst. Die stetige Zunahme des Ausgabenanteils privater Haushalte für Nahrungs- und Genussmittel beim Außer-Haus-Verzehr dokumentiert die Bereitschaft von Privathaushalten, unbezahlte Hausarbeit im Bereich der Ernährungsversorgung durch bezahlte Dienstleistungen aus dem öffentlichen Raum1 zu ersetzen. Laut Feinaufschreibungen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (Statistisches Bundesamt 2006b) wurden 2003 für den Außer-Haus- Verzehr monatlich durchschnittlich je Haushalt rund 87 Euro (1998: 83 Euro) ausgegeben. Demgegenüber sprechen die Befunde der ersten repräsentativen gesamtdeutschen Zeitbudgeterhebung von 1991/92 (Meyer/Weggemann 2001) für ein Verharren der deutschen Bevölkerung in überwiegend „traditionellen“ häuslichen Mahlzeitenmustern.
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Möser, A., Zander, U., Köhler, J., Meier-Gräwe, U., Leonhäuser, IU. (2011). Wer kocht, wenn Mutter arbeitet? Erwerbsbeteiligung von Frauen und ihr Einfluss auf die Arrangements familialer Ernährungsversorgung. In: Ploeger, A., Hirschfelder, G., Schönberger, G. (eds) Die Zukunft auf dem Tisch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93268-2_22
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