Abstract
Gewerkschaften haben ein doppeltes Interesse an den Medien: Es ist zugleich demokratie-orientiert und setzt auf staatsferne Offenheit und Meinungsvielfalt des Mediensystems. Und es ist interessengeleitet mit dem Ziel, öffentliche Aufmerksamkeit für die Interessen der Beschäftigten zu sichern. Im Beitrag wird den Bedingungen und Möglichkeiten für Beteiligungen der Gewerkschaften (gemeint sind damit immer die Gewerkschaften im DGB) nachgespürt. Ausgangspunkte dafür sind die rasanten Veränderungen der Medienlandschaft und die wachsende Bedeutung von Präsenz im medial vermittelten gesellschaftlichen Diskurs. Gewerkschaften beteiligen sich im Medienbereich über Medienpolitik, Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung der Beschäftigten. Eine eigene Beteiligung an (Massen)-Medien gibt es nicht. Neben ökonomischen Restriktionen sind im System Gewerkschaft selbst Haltungen und Strukturen zu finden, die eher hemmend auf eigene Beteiligungen in der Medienlandschaft wirken. Dabei sind Chancen gewerkschaftlicher Beteiligung am Medienbetrieb zwischen Rundfunkrat und Pressemitteilung gar nicht schlecht. Sie zu nutzen, ist weniger eine Frage von Ressourcen sondern von Strukturen der gewerkschaftlichen Kommunikation. Gewerkschaften müssen den Diskurs nach innen und nach außen öffnen und als Chancen für ihre Organisations- und politischen Ziele erkennen. Hierfür gibt es gute Beispiele.
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