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Zusammenfassung

Die vergleichende politikwissenschaftliche Literatur weist die nordischen Demokratien oft als besonderen Typus demokratischer Politik aus: sie seien eine spezifische Ausdrucksform »konsensualer Demokratien« (vgl. Arter 2006, Lijphart 1999). Gesellschaftlicher und politischer Konsens sowie Pragmatismus im parteipolitischen Wettbewerb seien ebenso charakteristisch für die nordischen Demokratien, wie die Einbeziehung breiter gesellschaftlicher Interessen in den politischen Entscheidungsprozess. Dass in den meisten nordischen Ländern die Sozialdemokratie über die gesamte Nachkriegsperiode die dominante politische Kraft war bzw. noch ist, lässt viele Beobachter zudem argumentieren, dass Konsens, gesellschaftliche Inklusion und Pragmatismus zu einem großen Teil mit sozialdemokratischer Dominanz in Zusammenhang stünden.

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Notes

  1. 1.

    Die Literatur zu dieser Klassifizierung ist umfangreich. Eine systematische Würdigung dieser empirischen Demokratietheorie ist nachzulesen in Schmidt (2008), vgl. hierzu auch kritisch Ganghof (2010).

  2. 2.

    Der Begriff Konsensusdemokratie ist normativ aufgeladen. Im Grunde sind es Verhandlungen, die durch das institutionelle Gefüge einer Demokratie erzwungen werden, ohne das hierbei zwingend ein Konsens in allen poli tischen Streitfragen gegeben sein muss.

  3. 3.

    Die Lijphartsche Typologien berücksichtigt nicht die Aspekte der Währungsunion in Europa. Zumindest für Finnland ist de jure mit der Europäischen Zentralbank eine unabhängige Zentralbank gegeben, die sich auf den nationalstaatlichen politischen Prozess auswirkt. Faktisch ergeben sich auch für die Nicht-Euro-Länder des Nordens geld- und währungspolitische Vorgaben, die den exekutiven Autonomiegrad bedeutsam einschränken. Vgl. hierzu die Ausführungen in Kapitel 4.

  4. 4.

    Die Lijphartsche Typologie fußt noch vollständig auf einer Vorstellung territorialstaatlicher Autonomie. Diese Annahme ist nicht nur durch die europäische Integration obsolet, sondern auch durch die weltweit zunehmende Entgrenzung von politischen Prozessen.

  5. 5.

    An dieser Stelle soll nicht auf die konzeptionelle Kritik eingegangen werden. Grundsätzlich kommt es bei Lijphart zu einer Anhäufung von bestimmten Variablen, die sich zum Teil in ihrer angenommenen Wirkung überdecken. So ist die Addition von Variablen des Wahlrechts und Variablen, die die Anzahl der effektiven Parteien in den Parlamenten erfassen, konzeptionell verwirrend. Zu diesen konzeptionellen Kritikpunkten und einem Versuch der konzeptionellen Verfeinerung und theoretischen Zuspitzung vergleich die Studie von Ganghof (2010) mit weiteren Verweisen.

  6. 6.

    Auf der Homepage <http://www.freedomhouse.org> ist das methodische Vorgehen ebenso nachzulesen wie die Ergebnisse der weltweiten Analysen. Bei diesem Verfahren wird eine Vielzahl von Einzelindikatoren berücksichtigt, unter denen unter anderem auch die Pressefreiheit, das Ausmaß der Repräsentation der Frauen in der Politik sowie ökonomische und zivilgesellschaftliche Freiheiten erfasst und vergleichend kodiert werden.

  7. 7.

    The Economist Intelligence Unit, 2008 (erhältlich unter: http://www.graphics.eiu.com/PDF/Democracy%20Index%202008.pdf, letzter Zugriff am 2.12.2010).

  8. 8.

    Die Indikatoren sowie weitere Materialen zur Methodik sowie zu einzelnen Länderanalysen sind abrufbar unter: http://www.sgi-network.org/index.php?page=index&index=status, letzter Zugriff am 2.12.2010).

  9. 9.

    Grundlegend zum politischen System Finnlands sind immer noch die Studien von Arter (1987), Nousiainen (1971, 2001) sowie Jungar (2002), vgl. auch zum aktuellen Zustand des politischen Systems in Finnland Auffermann (2009) sowie die regelmäßigen Länderberichte im Datenhandbuch des European Journal of Political Research.

  10. 10.

    Der aktuelle Verfassungstext ist in deutscher Sprache abrufbar unter: < http:/www.om.fi/21910.htm> (eine Seite des finnischen Justizministeriums) (letzter Zugriff am 11.12.2010).

  11. 11.

    Vergleiche für aktuelle sowie historische Informationen die Homepage des finnischen Parlamentes: www.eduskunta.fi (letzter Zugriff am 11.12.2010).

  12. 12.

    Vergleiche zu den historischen Aspekten finnischer Regierungstätigkeiten Arter (1997), sowie Nousiainen (1971).

  13. 13.

    Matti Vanhanen ist Sohn von Tatu Vanhanen, der sich in der empirischen Demokratieforschung mit seinen Beiträgen einen bedeutenden Namen gemacht hat (Vanhanen 2000, 2003).

  14. 14.

    Vergleiche die Umfragewerte (in Finnisch) unter: <http://www.yle.fi/puoluekannatusmittari> (letzter Zugriff am 15.12.2010).

  15. 15.

    Eine Übersicht über die Programme der finnischen Parteien ist im Internet - leider nur in Finnisch - abrufbar unter: <http://www.fsd.uta.fi/pohtiva/index> (letzter Zugriff am 11.12.2010).

  16. 16.

    Die Verfassung Islands ist in englischer Sprache im Internet unter http://www.government.is/constitution/abrufbar, in deutscher Sprache unter http://www.verfassungen.de/is/islv44-i.htm einsehbar (letzter Zugriff am 11.12.2010).

  17. 17.

    Vergleiche die Homepage des isländischen Parlamentes (<http://www.althingi.is/vefur/upplens.html>, letzter Zugriff am 11.12.2010) sowie Eythorsson/Jahn (2009).

  18. 18.

    Die beiden bisherigen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten der isländischen Geschichte, Emil Jonsson sowie Benedikt Gröndal, führten die Amtsgeschäfte jeweils nur für knapp ein Jahr (1958-1959 bzw. 1979-1980). Dies zeugt von der relativen Schwäche der isländischen Sozialdemokratie.

  19. 19.

    Die »Gewaltanwendungen« hielten sich in Grenzen. Zwar wurden teilweise massive Wurfgeschosse von den Protestierenden auf das isländische Parlament geworfen. Allerdings wird als einziger »Personenschaden« ein Schneeballwurf auf den Ministerpräsident Haarde in den Chroniken verzeichnet (vgl. Hardarson/Kristinsson 2010: 1012). Die Polizei setzte zwar Tränengas gegen die Demonstranten ein, blieb insgesamt allerdings betontpassiv.

  20. 20.

    Eine durch die Finanzkrise ausgelöste Zäsur der besonderen Art ereignete sich in der Hauptstadt Reykjavik. Dort konnte eine bunte und lose organisierte Partei die politische Führung in der Hauptstadt - und also für die meisten Isländer - übernehmen, die sich hauptsächlich aus Laien, Popmusikern und anderen Personen »des täglichen Le bens« zusammensetzt. Ihre teilweise dadaistischen Forderungen im Wahlkampf (so zum Beispiel einen Eisbären für den Zoo, aktiennotierte Kindergärten oder ein drogenfreies Parlament) hinderten sie nicht am Einzug ins Rat haus.

  21. 21.

    Auch die nordischen Königshäuser sind mitunter Fokus gravierender »Skandale«, die von den Boulevardpressenergiebig ausgeschlachtet werden. In jüngster Geschichte sei auf das Vorleben der norwegischen Prinzessin Mette-Marit Tjessem Høiby sowie das Privatleben des schwedischen Königs Carl VI Gustav verwiesen. Solche »Anlässe« haben zweifelsohne einen negativen Einfluss auf das Ansehen der Königshäuser, wenngleich bislang in den nor dischen Ländern (noch) keine ernsthaften Bestrebungen zu erkennen sind, die Monarchien in Republiken umzu wandeln. Als besonders emotional und volksverbunden reagierte das norwegische Königshaus auf das Attentat in Oslo sowie das Massaker auf der Insel Utøya, als König und Königin nicht nur unmittelbar den Angehörigen Trost zusprachen, sondern beide auch in der zentralen Trauerfeier ihren Tränen freien Lauf ließen.

  22. 22.

    Vergleiche hierzu die deutsche Übersetzung der dänischen Verfassung (1953) auf der Homepage: http://www.verfassungen.eu/dk/ (letzter Zugriff am 15. Dezember 2010).

  23. 23.

    Vergleiche hierzu die Übersicht in Schmidt (2006: 360). Eine aktuelle international vergleichende Datenbank ist im Internet abrufbar unter: http://www.c2d.ch/index.php (Centre for Research on Direct Democracy) (letzter Zugriff am 15. Dezember 2010).

  24. 24.

    Der klassische Beitrag zu den Formen, Vorzügen und Nachteilen von Minderheitsregierungen stammt von Strøm (1990).

  25. 25.

    Die dänische Wirtschaft ist durch die globale Finanzkrise nach 2007 hart getroffen worden. Die dänische Mitte-Rechts-Regierung hat ein ambitioniertes Reformprogramm aufgelegt. Zur parlamentarischen Absicherung dieses Reformprogramms wurden explizite Absprachen mit der Dänischen Volkspartei geschlossen, die im Internet ab rufbar sind (in dänischer Sprache) (http://www.stm.dk/multimedia/Aftale_om_genopretning_af_dansk_oekonomi_web.pdf, letzter Zugriff am 15. Dezember 2010). Vgl. auch Kapitel 4.5 für weitere Details.

  26. 26.

    Diese und die folgenden Ausführen basieren vor allem auf Aalberg (2010), Arter (2008), Damgaard (1992), Jochem (1998), Olsen (1983), Strøm/Svåsand (1997), Strøm/Narud/Valen (2005), Østerud/Selle (2006).

  27. 27.

    Einen Tag nach der norwegischen Wahl fanden die terroristischen Angriffe auf New York stattfanden. Die Nachwahldiskussion sowie die politischen Verhandlungen fanden also im Schatten dieses welthistorischen Ereignisses statt.

  28. 28.

    Bedeutsam ist die Reform der norwegischen Staatskirche. Zwar wird am legalen Status quo einer Staatskirche festgehalten, allerdings erhält die Kirche weitgehende Freiheitsgrade, verbunden allerdings mit der Forderung des Gesetzgebers, die Staatskirche habe sich in ihrem internen Aufbau zu demokratisieren. Diese bedeutsame Reform wurde von allen Parteien im norwegischen Parlament mitgetragen, auch von der Fortschrittspartei.

  29. 29.

    Inwiefern das Attentat in Oslo sowie das Massaker auf der Insel Utøya die Dynamik des norwegischen Parteien wettbewerbs beeinflussen wird, kann zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buches nicht abgesehen werden.

  30. 30.

    Als Beispiele für solche Übersichten über das politische System Schwedens könnten die Beiträge von Henningsen (1986) sowie Hedborg und Meidner (1984) gelten. Beide sind jedoch veraltet und tatsächlich kann hier im deutsch sprachigen Raum eine beträchtliche Forschungslücke ausgemacht werden, die in Ansätzen gefüllt wird von dem kurzen Beitrag, den Detlef Jahn (2009) in dem Nachschlagewerk zu den politischen Systemen Westeuropas beige steuert hat, welches von Wolfgang Ismayr herausgegeben wird - und auf welches bereits mehrmals verwiesen wurde (vgl. Ismayr 2009). Für weitere Literatur sei unter anderem verwiesen auf Bergman (2004), Heclo/Madsen (1987), Jochem (2010b, 2011b), Korpi (1978), Lane (1995), Lindvall/Rothstein (2006), Milner (1989).

  31. 31.

    Vgl. Christiansen/Damgaard (2008), die Durchschnittswerte für Dänemark betragen 87 Prozent, für Norwegen 68 Prozent, für Finnland 28 Prozent und für Island schließlich 8 Prozent.

  32. 32.

    Vergleiche hierzu die klassischen Studien von Castles (1978) sowie Möller (1986).

  33. 33.

    Vergleiche hierzu und zu den folgenden Ausführungen Jochem (2006, 2010b, 2011b) mit weiteren Literaturverweisen.

  34. 34.

    Das Zitat ist dem Beitrag von Rothstein (2006) entnommen.

  35. 35.

    Die SAP unter Mona Sahlin versuchte seit 2007 die Kontakte zu den beiden anderen Parteien des linken Lagers zu intensivieren. Auf einem Treffen in Bommersvik im Juni 2008 wurde erstmals über konkrete gemeinsame Projekte verhandelt. Damals schloss die Linkspartei viele Themen der Wirtschafts- und Finanzpolitik für sie als nicht trag bar aus. Am 8. Oktober wurde die Zusammenarbeit zwischen SAP und Grüner Partei offiziell beschlossen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen einer engeren Zusammenarbeit wurde erst am 7. Dezember 2008 offiziell das rot-rot-grüne Bündnis und, im Falle eines Wahlsieges, eine rot-rot-grüne Koalition vereinbart. Insgesamt sechs Arbeitsgruppen sollten ein gemeinsames Wahlmanifest erarbeiten. Vgl. Miljöpartiet, De rödgröna är här (http://www.mp.se/templates/Mct_177.aspx?number=161161, letzter Zugriff am 10. November 2010).

  36. 36.

    Die Angaben beziehen sich auf Meinungsumfragen des Forschungsinstitutes synovate, (http://www.temo.se/Templates/Page____195.aspx, letzter Zugriff am 10. November 2010). Dort sind ebenfalls die Meinungsumfragen anderer Forschungsinstitute aufgelistet.

  37. 37.

    Carl Melin, Var tredje S-väljare bytte block på grund av Ohly, in: Dagens Nyhter vom 21. September 2010 (Carl Melin ist Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstitutes United Minds, http://www.unitedminds.se).

  38. 38.

    In Schweden ist der Budgetprozess so gegliedert, dass im Frühlingsbudget die großen Richtlinien der Haushaltspolitik für das kommende Jahr beschlossen werden. Im Herbstbudget bestehen hingegen Spielräume für Feinjustierungen und auch weitere Schwerpunktsetzungen. Vgl. http://www.regeringen.se/sb/d/2459, letzter Zugriff am 10. November 2010. Vgl. zur Finanzpolitik insgesamt die Evaluationen des unabhängigen Expertengremiums „Finanspolitiska Rådet“ unter dem Vorsitz von Lars Calmfors. Die Berichte sind abrufbar unter: http://www.finanspolitiskaradet.se (letzter Zugriff am 23. November 2010).

  39. 39.

    Diese Politik war seitens der Opposition und der Gewerkschaften vor allem im Falle der schwedischen Automobilindustrie heftig umstritten. Diese Akteure forderten eine Politik wie in Deutschland zur Stärkung von Automobilherstellern wie Volvo oder Scania sowie deren Zulieferern.

  40. 40.

    Owe Nilsson / Peter Wallberg, Inget regeringssamarbeite med MP, in: Dagens Nyheter vom 27.02.2010.

  41. 41.

    21 Prozent der Wähler der Grünen Partei wünschen sich explizit eine Zusammenarbeit mit der Allianz. Vgl. Riksdagsvalet 2010: Valu, Sveriges Television, Sören Holmberg, Per Näsman, Kent Wänström, (http://www.svt.se/content/1/c8/02/15/63/14/ValuResultat2010_100921.pdf, S. 8, letzter Zugriff am 20. Oktober 2010), S. 29.

  42. 42.

    In diesem Kapitel wird darauf verzichtet, die Wahlergebnisse für die einzelnen Länder im Detail zu berichten. Hierzu sei auf die von Wolfram Nordsieck betriebene Internetseite » www.parties-and-elections.de« verwiesen. Dort sind nicht nur die Wahlergebnisse für alle europäischen Länder der Nachkriegszeit aufgeführt sondern auch aktuelle Verweise zu den Internetseiten der jeweiligen Parteien. Eine andere Informationsquelle über Wahlergebnisse weltweit ist abrufbar unter: »www.electionressources.org«.

  43. 43.

    Vergleiche hierzu Lipset/Rokkan (1967) sowie Rokkan (1999).

  44. 44.

    Die Namensänderungen fanden 1957 in Schweden, 1959 in Norwegen sowie 1965 in Finnland statt.

  45. 45.

    Die weiteren sozialdemokratischen Parteien gründeten sich offiziell 1899 in Finnland, 1887 in Norwegen und 1889 in Schweden.

  46. 46.

    Die christdemokratischen Parteien des Nordens gründeten sich im Weiteren im Jahre 1958 in Finnland, 1964 in Schweden sowie 1970 in Dänemark. In Island existiert keine religiös fundierte Partei. Die nordische Christdemokratie kann als eine eher randständige politische Bewegung bezeichnet werden. Nur in sehr seltenen Fällen schaffen diese Parteien mehr als 10 Prozent in nationalen Wahlen (Veen 1994). Gleichwohl kommen sie mitunter als Ju niorpartner bürgerlicher Koalitionen in Regierungsverantwortung und können dann gewisse Akzente in moralischen Streitfragen sowie in der Familienpolitik setzen.

  47. 47.

    Vergleiche hierzu ausführlich Rubart (2004) sowie die einschlägigen Beiträge in Rubart (2010).

  48. 48.

    Insofern war die Programmatik der Unabhängigkeitspartei lange Zeit eher gespalten. Während sie auf der einen Seite stark für den Freihandel und die Öffnung internationaler Märkte plädierte, musste sie als isländische Volks partei stark auf regionale und sektorale Interessen, insbesondere aus der Land- und Fischereiwirtschaft, Rücksicht nehmen.

  49. 49.

    Die isländische Fortschrittspartei sollte nicht verwechselt werden mit den dänischen und norwegischen Fort schrittsparteien, die beide genuin rechtspopulistische Parteien sind.

  50. 50.

    Vgl. insgesamt zu rechtspopulistischen Parteien in Skandinavien sowie im internationalen Vergleich: Kitschelt (1995), Rubart (2004, 2010), Rydgren (2008, 2009, 2010).

  51. 51.

    Kritiker könnten ergänzen: „…für Steuerrecht und Steuerhinterziehung“, da Mogens Glistrup offen das Recht zur systematischen Steuerhinterziehung propagierte.

  52. 52.

    Ursprünglich hieß die Partei: »Anders Langes Partei für eine starke Rückführung der Steuern, Abgaben und staatlicher Interventionen«. Die Umbenennung in Fortschrittspartei erfolgte im Jahre 1977, nachdem der Parteiführer 1974 plötzlich verstarb. Die Frühphase der norwegischen Fortschrittspartei ist voller persönlicher Fehden um die Führung der Partei bzw. deren programmatischer Ausrichtung. Schließlich setzte sich Carl I. Hagen an der Parteispitze durch, er professionalisierte den Parteiaufbau und orientierte sich eng an der erfolgreichen dänischen Fortschrittspartei.

  53. 53.

    Die dänische Mitte-Rechts-Regierung hat ein ambitioniertes Reformprogramm aufgelegt. Zur parlamentarischen Absicherung dieses Reformprogramms wurden explizite Absprachen mit der Dänischen Volkspartei geschlossen, die im Internet abrufbar sind (in dänischer Sprache) (<http://www.stm.dk/multimedia/Aftale_om_genopretning_af_dansk_oekonomi_web.pdf>, letzter Zugriff am 15. Dezember 2010). Vgl. auch Kapitel 4.5 für weitere Details.

  54. 54.

    Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich das Attentat von Oslo sowie das Massaker von Utøya auf die norwegische Fortschrittspartei auswirken werden. Der Attentäter, Anders Behring Breivik, war Mitglieder der Jungendorganisation der norwegischen Fortschrittspartei.

  55. 55.

    Eine Übersicht über die Programme der Landvolkpartei ist im Internet - leider nur in Finnisch - abrufbar unter: http://www.fsd.uta.fi/pohtiva/index (letzter Zugriff am 11.12.2010).

  56. 56.

    Die Entwicklung der Wahlumfragen ist im Internet (in Finnisch) abrufbar unter: http://www.yle.fi/puoluekannatusmittari/ (letzter Zugriff am 1. März 2011).

  57. 57.

    Zu den Prognosen vgl. <http://www.borsen.dk/nyheder/politik/artikel/1/200751/thorning_sender_blaa_blok_til_taelling.html> (Letzter Zugriff am 10. Februar 2011). Etwas niedrigere Werte berichtet das dänische Gallup Institut / TNS, vgl.: <http://www.gallup.dk/nyhedscenter/statistik/politisk-indeks.aspx> (Letzter Zugriff am 10. Februar 2011).

  58. 58.

    Vergleiche zum Konzept der Verhandlungsdemokratie die Ausführungen zu Beginn dieses Kapitels und insbesondere Schaubild 3.2).

  59. 59.

    Unter Korporatismus kann eine besondere Form der organisierten Demokratie verstanden werden. In korporatistischen Staat-Verbände Beziehungen sind die Interaktionen zwischen Verbänden und staatlichen Stellen gut institutionalisiert, und die Verbände füllen eine prominente Funktion im Laufe der Politikformulierung, -entscheidung sowie -implementation aus (vgl. im Detail die weiteren Ausführungen im Verlaufe dieses Unterkapitels).

  60. 60.

    Leider lagen für die anderen Aspekte dieser Analyse des Sozialkapitals keine verlässlichen Daten für die Schweiz vor, vgl. Friedberg/Kangas (2008).

  61. 61.

    Es können auch andere Aspekte demokratischer Formen in Zusammenhang mit dem Sozialkapital analysiert werden. So weißt Freitag (2006) vor dem Hintergrund seiner Analysen der schweizerischen Kantone darauf hin, dass die Intensität direktdemokratischer Praktiken förderlich für Sozialkapitalmehrung sei. Gleichwohl ist einzuwenden, dass direktdemokratische Praktiken im Norden - mit partieller Ausnahme Dänemarks - eher schwach ausgeprägt sind, dieser Aspekt demokratischen Regierens also schwerlich die hohen Werte des Sozialkapitals in den nordischen Ländern erklären kann.

  62. 62.

    Vgl. hierzu die Selbstdarstellung der LH unter: <http://www.lederne.dk/lho/Om+Lederne/omlederne.htm> (letzter Zugriff am 11.12.2010). Die Internetpräsenz ist leider nur in dänischer Sprache abrufbar.

  63. 63.

    Vgl. auch hier die Internetpräsenz der YS unter: <http://www.ys.no> (letzter Zugriff am 11.12.2010). Diese Seite ist leider nur in norwegischer Sprache abrufbar.

  64. 64.

    Diese organisatorische Trennung entsprach der bundesdeutschen Organisation der Arbeitgeberinteressen in BDI sowie BDA.

  65. 65.

    Vgl. hierzu Armingeon (1994), Esping-Andersen (1985).

  66. 66.

    Dies kann als ein historischer Grund dafür angesehen werden, dass die Kündigungsschutzregelungen in Däne mark im internationalen Vergleich relativ schwach ausgeprägt sind (vgl. Kapitel 4 für weitere Details).

  67. 67.

    Vgl. zu den folgenden Ausführungen im Detail Dølvik (2008), Elvander (2002), Jochem (2009c) sowie die jeweiligen Länderberichte des European Industrial Relations Observatory (<http://www.eurofound.europa.eu/>).

  68. 68.

    Vgl. auch in schwedischer Sprache Niskanen/Nyberg (2010) sowie die (auch in Englischer Sprache erhältlichen) Informationen auf der Internetseite des norwegischen Institutes für Genderforschung NIKK (<http://www.nikk.no/Skandinavisk/>, letzter Zugriff am 10.02.2011).

  69. 69.

    Es sei nur am Rande angemerkt, dass der Einzug der rechtspopulistischen Schwedendemokraten ab 2010 den Frauenanteil absenkte, da nahezu ausschließlich Männer die 20 Parlamentssitze der SD einnehmen.

  70. 70.

    Die Verbreitung unterschiedlicher Quotenregelungen im weltweiten Vergleich ist auf folgender Internetseite nachzulesen: “http://www.quotaproject.org/„ (letzter Zugriff am 10.02.2011).

  71. 71.

    Hierin liegt auch der Vorteil dieses Konzeptes gegenüber dem Konzept der Konsensusdemokratie nach Lijphart (1999). Dort werden die jeweiligen Entwicklungen in einer Form aggregiert, dass kaum mehr zu unterscheiden ist, ob sich die formalen Institutionen wandeln oder die faktischen Spielregeln des demokratischen Prozesses.

  72. 72.

    Im Internet sind einige Dokumente erhältlich. Für Norwegen: <http://www.sv.uio.no/mutr/index.html> (letzter Zugriff am 10.02.2011), für Schweden: <http://www.sweden.gov.se/sb/d/3808/a/22272> (letzter Zugriff am 10.02.2011). In Schweden wurde in den vergangenen Jahren eine weitere Kommission eingesetzt, welche die Folgen der Globalisierung für die schwedische Ökonomie und Demokratie analysieren sollte, vgl. hierzu Ds (2009:21) (weitere Informationen unter: <http://www.sweden.gov.se/sb/d/8616>, letzter Zugriff am 10.02.2011).

  73. 73.

    Die Literatur zu diesen Macht- und Demokratiekomissionen ist sehr vielschichtig. Für Dänemark sei exemplarisch verwiesen auf: Damgaard (2004), Goul Andersen (2006), Christiansen/Togeby (2006); für Norwegen auf: Narud/Strøm (2004), Selle/Østerud (2006); für Schweden auf Bergman (2004), Lindvall/Rothstein (2006). Analog zur Vorgehensweise dieser Macht- und Demokratiekommissionen liegen auch einzelne Beiträge zu Island und Finnland vor: Kristjansson (2004), Raunio (2004).

  74. 74.

    Die aktuellen Werte sowie das der Klassifizierung zugrunde liegende Datenmaterial ist online abrufbar unter: <http://www.sgi-network.org/index.php> (letzter Zugriff am 10.02.2011).

  75. 75.

    Im Internet abrufbar unter: <http://www.democracyranking.org/en/index.htm> (letzter Zugriff am 10.02.2011).

  76. 76.

    Im Internet sind die Daten, Konzepte und erste Forschungsberichte abrufbar unter: <http://www.democracybarometer.org/baroapp/public/static/index> (letzter Zugriff am 20.03.2011).

  77. 77.

    Ein weiteres Forschungsprojekt der Sozialwissenschaftler an der Universität Götheborg widmet sich in einem etwas engeren Fokus der Qualität des (demokratischen) Regierens. Daten und Forschungsbeiträge sind im Internet erhältlich unter: <http://www.qog.pol.gu.se/> (letzter Zugriff am 10.02.2011).

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Jochem, S. (2012). Die nordischen Demokratien. In: Die politischen Systeme Skandinaviens. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93259-0_3

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