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Modul 1: Entwicklungspfade automobiler Alltagskultur

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Zusammenfassung

Auf Grund der Vielfalt von widersprüchlichen Impulsen in der Alltagskultur und in den Medien scheint kaum eine gesicherte Idee davon zu bestehen, wie es denn nun weitergehen soll. Was wir wissen ist nur, wie es gestern war. Daher liegt es nahe, sich diesen Entwicklungspfad in die Gegenwart der Automobilkultur näher anzusehen. Als Beginn wird hier die Nachkriegszeit angesetzt, in der wesentliche Impulse für Deutschland aus den USA stammten: vor allem die mittelständische Orientierung, die das Auto zum ultimativen Symbol des Erfolgs kürte und eine ganze Lebensart auf diesem Produkt gründete. In den Jahren der Eisenhower- Regierung verdichtet sich diese Kultur. Die Kulisse bildet die Suburbanisierung der Großstädte durch die wachsende Anzahl von Familien, zum großen Teil gegründet von den heimgekehrten GIs, denen großzügige Kredite für den Hausbau gewährt werden – in den dazu eigens neu entworfenen Vorstädten. Eine Angestelltenkultur entsteht, die im Wesentlichen von der Möglichkeit preiswerter individueller, alltäglicher Mobilität geprägt ist: Die Arbeitsplätze sind in der City und können leicht mit dem Auto (oder seltener mit dem Commuter-Train) erreicht werden, Energie ist billig, und die Regierung Eisenhowers hat ein umfangreiches Programm aufgelegt, mit dem diese Mobilität forciert wird, den High Way Act vom Juni 1956. Die Regierung stellt zum Bau von 66 000 Kilo metern Straße für die Verbindung der Mittelschichten-Vorstädte mit der City, der Kernstadt, 25 Milliarden Dollar zur Verfügung. Bis in die späten 50er Jahre hinein ist dies die Struktur der amerikanischen Stadt, betrachtet aus der Perspektive der weißen Mittelschichten. „Seit den 30er Jahren beschleunigten der extensive Straßenbau, die staatliche Subventionierung des Eigenheimbaus und die allgemeine Zunahme der Motorisierung die Bevölkerungssuburbanisierung, aus der nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine Massenbewegung wurde, aus der die „klassischen“ standardisierten Wohn-Suburbs entstanden“ (Web-Dokument 1). In der Zeitschrift American Heritage war zu lesen: „Baby-boom children grew up in the open automobile suburbs their parents invented and saw their way of life depicted in television shows, in magazines, even in gradeschool primers. For them such suburbs represented the world, a world open to bicycling, to backyard adventure, and ruled every weekday by women, not men. In a land without public transportation, traveling alone into cities was impossible, indeed unthinkable; everywhere within bicycle range was suburban, and cities meant only the workplaces of fathers” (Web-Dokument 2). Manche dieser Automobile Suburbs sind weltweit bekannt: Babylon, N. Y., gegründet 1948, Burbank, Calif., ebenfalls 1948, Greenwood, Ind., 1949 oder Amityville, N. Y., 1958.

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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Rust, H. (2011). Modul 1: Entwicklungspfade automobiler Alltagskultur. In: Das kleine Schwarze. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93165-4_2

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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