Zusammenfassung
Eine entscheidende Wende – so wie Thukydides das Wort verwandte – bedeutet der griechische Begriff Krise. Allgemein meinte er in der Historiographie eine negativ konnotierte Zeiterfahrung, die gleichzeitig einen Wendepunkt oder Umbruch darstellt. Im 17. Jahrhundert fand das Wort Eingang in die Sprache von Militärs und Medizinern. Folgt man der Typologie von Jacob Burckhardt, dann haben Krisen immer bestimmte Ähnlichkeiten. Für ihn gab es große Krisen, beständige Krisen, gescheiterte Krisen und selbstgemachte Scheinkrisen. Die echten Krisen charakterisiere eine tiefgreifende Erschütterung der politischen und sozialen Grundlagen eines Landes. Dabei verliefen die Veränderungsprozesse besonders dynamisch: „Entwicklungen, die sonst Jahrhunderte brauchen, scheinen in Monaten und Wochen wie flüchtige Phänomene vorüberzugehen und damit erledigt zu sein.“ Die Krise schlechthin sei der Krieg („Völkerkrisis“), aber Burckhardt kennt auch religiöse und politische Krisen. Viele Krisen seien seiner Meinung nach in Wahrheit keine Krisen, da sie keine tiefgreifenden Veränderungen nach sich zögen (Scheinkrisen). In (historischen) Typologien fehlen aber häufig die Naturkatastrophen als Krisenauslöser.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Reupke, D. (2011). Finanzkrise historisch – Kreditnetzwerke in der SaarLorLux-Region während der Krisenszenarien des 19. Jahrhunderts. In: Krisen und Schulden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93085-5_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93085-5_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17993-3
Online ISBN: 978-3-531-93085-5
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