Zusammenfassung
Aus einer wissenssoziologisch diskursforschenden, intersektionalen und okzidentalismuskritischen Forschungsperspektive wurden Texte, Bilder, Grafiken und paratextliche Elemente aus jenem Feld der Terrorismusforschung, das sich dem Thema Selbstmordattentat widmet, analysiert. Auf den allerkürzesten Punkt gebracht lassen sich die Ergebnisse dieser Arbeit wie folgt zusammenfassen: Die Art und Weise, wie ein Wissensobjekt SMA in hegemonial zu bezeichnenden Wissensbeständen der Terrorismusforschung konturiert, konzipiert und im Laufe der Zeit generalisiert wird, lässt es zu einer Sinnformel okzidentalistischer Selbstvergewisserung von Ansprüchen auf und Praktiken von Dominanz sowie von Theoretisierungen und epistemologischen Prämissen einer stark anwendungsorientierten und politiknahen Terrorismusforschung werden. Die Bedingungen der Entstehung eines solchen Wissensobjekts sind nicht nur von jenen Gewaltpraktiken bestimmt, die es bezeichnet. Sie hängen auch mit den Vorannahmen, Methoden, Theorien und Praktiken wissenschaftlicher Wissensproduktion in diesem Feld zusammen. Deren konkrete Ausgestaltung und vor allem politische Anwendbarmachung ist wiederum von asymmetrischen Ungleichheitsverhältnissen auf globaler Ebene nicht zu trennen. Im Prozess der Herausbildung, Veränderung und Vereindeutigung von Wissen über jene Anschläge manifestieren sich vielschichtige Dimensionen epistemischer Gewalt, die die Konturen des Wissensobjekts SMA mit bestimmen und seine Sinnformelhaftigkeit befördern. Den abschließenden Betrachtungen dieser Arbeit liegen jene Fragen zugrunde, die sich in ihrem Titel widerspiegeln: Was ist und wie funktioniert eine okzidentalistische Selbstvergewisserung in hegemonialen Beständen der Terrorismusforschung? Worin besteht die Sinnformelhaftigkeit eines ihrer gegenwärtig prominentesten Wissensobjekte, des ‚SMA‘? Was ist dabei unter epistemischer Gewalt zu verstehen? Im Zuge der abschließenden Beantwortung dieser Fragen werden auch einige der Beschränkungen, Hindernisse und Grenzen der Arbeit kenntlich gemacht, die jeden Forschungsprozess und dessen Verschriftlichtung notwendigerweise begleiten.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Brunner, C. (2011). Zusammenfassung und Ausblick. In: Wissensobjekt Selbstmordattentat. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93014-5_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93014-5_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16810-4
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