Zusammenfassung
In den vorangegangenen Kapiteln wurde die Peripherie etwas vernachlässigt. Vor allem der Verweis auf die dorthin verschobene Konsensanforderung verdeckt deren Fähigkeit, Ausgangspunkt sozialen Wandels zu sein. Wie bereits mehrfach erwähnt, soll der Begriff ,Konsensanforderung’ gerade nicht implizieren, dass in der Peripherie zwangsläufig die Vorgaben des Zentrums anerkannt und genau angewendet werden. Stattdessen deutet er darauf hin, dass hier ständig um Konsens gerungen wird. Während im Zentrum formale Verfahren dominieren, die nach institutionalisierten Mustern oder Programmen ablaufen, ergeben sich in der Peripherie eine Vielzahl von Möglichkeiten, Alternativen zu konstruieren. Diese werden beispielsweise durch soziale Bewegungen genutzt, die versuchen, bisher nicht berücksichtigte Themen und Probleme in die Zentren der unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilbereiche zu tragen. Zusätzlich muss berücksichtigt werden, dass trotz der Dominanz funktionaler Differenzierung stabile soziale Randlagen unterschiedlicher Personengruppen existieren. Hier entstehen neue Formen der Primärdifferenzierung, die die funktionale Differenzierung überlagern und teilweise unterlaufen.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Becht, L., Hirschfeld, A., Schulze, M. (2011). Gesellschaftliche Randlagen und sozialer Wandel. In: Mythos Mitte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93003-9_27
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93003-9_27
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17971-1
Online ISBN: 978-3-531-93003-9
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