Zusammenfassung
Wenn hier von einem pädagogischen Feld gesprochen wird, so greift die Analyse auf verschiedene Thesen Bourdieus zurück in Bezug auf das Feld der Kunst (der Literatur, der Malerei, des Theaters etc.), das Bourdieu in seinem Buch Die Regeln der Kunst behandelt, und in welchem ebenfalls von einem Feld im Sozialraum gesprochen wird, das eine spezifische Autonomie besitzt. Der Kampf der Avantgarde um die „Reinheit“ einer nicht in Preise übersetzbare Kunst wendet sich ebenso gegen die Logik des Kapitals wie gegen das bürgerliche Künstlergehabe im nördlichen Teile Paris‘, dem Theater- und Kunstgeschmack des Bürgertums der rive droite. Ebenso lässt sich vermerken, dass sich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein eigenes pädagogisches Feld entwickelt, das sich von der sozialen Welt in seiner Logik abzugrenzen versucht und innerhalb dessen die sozialen Akteure eine feldspezifische doxa entwickeln, ein unhinterfragbarer Glaube an die Richtigkeit der erzieherischen Tätigkeit, die nicht mehr vollkommen identisch ist mit der Unterordnung gegenüber Staat, Wirtschaft und Familie.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Ntemiris, N. (2011). Versuch einer Skizze des pädagogischen Feldes. In: Gouvernementalität und Kindheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92827-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92827-2_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18020-5
Online ISBN: 978-3-531-92827-2
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