Zusammenfassung
Bildung ist in aller Munde – einmal mehr. Bildung hat Konjunktur, und sowohl die Bedeutung von Bildung in der modernen Gesellschaft als auch das (fach-)öffentliche Interesse an Bildung hat in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. Die Krise der Bildung wird ausgerufen – einmal mehr. Doch mehr denn je klingt dieser Ruf erschrocken und empört. International wie national vergleichende Schulleistungsstudien haben den Blick auf zum Teil dramatische Defizite von Schülerinnen und Schülern an deutschen Schulen in ihren fachlichen Kompetenzen gelenkt und damit einen kontroversen Bildungsdiskurs auf unterschiedlichsten Ebenen und aus unterschiedlichster Perspektive forciert und „erneut – nach den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts – die Rede von einer deutschen Bildungskatastrophe provoziert“ (Otto/Rauschenbach 2004, 9). Studien wie PISA, IGLU und TIMSS (vgl. etwa Baumert/Bos/Lehmann 2000; Baumert et al. 2001; Bos et al. 2003, 2007a; Prenzel et al. 2004, 2007a) haben in Wissenschaft, Praxis, Politik und Öffentlichkeit zu einer bemerkenswerten Wahrnehmung der – jedoch gewiss nicht neuen – Erkenntnis geführt, dass Bildung für die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen von zentraler Bedeutung ist und eine entscheidende Ressource für Beschäftigung sowie für die Verringerung von Armut und entsprechend einen Schlüssel auch für die erfolgreiche soziale Integration und Positionierung des Einzelnen in der Erwachsenengesellschaft darstellt (vgl. Palentien 2004, 302). In diesem Kontext erscheint der bildungspolitische Fokus gegenwärtig überaus sensibel für den im internationalen Vergleich außergewöhnlich hohen Grad der Selektivität eines auf diese Weise diskriminierend wirkenden dreigliedrigen deutschen Schulsystems. Der Fokus erscheint sensibel für die ungleichen Zugangschancen zu Bildung, für das Problem der Bildungsbenachteiligung, der Bildungsungerechtigkeit.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Rohlfs, C. (2011). Einleitung. In: Bildungseinstellungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92811-1_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92811-1_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17622-2
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