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Erkenntnisinteresse und Forschungspraxis des Konstruktivismus

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Realitätskonstruktionen
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Zusammenfassung

Der Konstruktivismus hat die empirische Kommunikationswissenschaft am Institut für Publizistik der Universität Mainz in den frühen siebziger Jahren erreicht. Dies war relativ spät, denn die Erstauflage des wegweisenden Buches von Peter L. Berger und Thomas Luckmann über „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ war bereits 1966 erschienen, die grundlegende Untersuchung von Alfred Schütz „Der Sinnhafte Aufbau der sozialen Welt“ lag mehr als vierzig Jahre zurück, und der Spiritus Rector des radikalen Subjektivismus, Johann Gottlieb Fichte, war schon mehr als 150 Jahre tot. Vor allem Winfried Schulz und der Verfasser dieses Beitrages waren von den neuen Perspektiven tief beeindruckt, die das Werk von Berger und Luckmann eröffneten. Das Ergebnis der damals noch rein institutsinternen Diskussionen waren zwei programmatische Untersuchungen, „Realkultur und Medienkultur“ vom Verfasser dieses Beitrages sowie „Die Konstruktion von Realität in den Nachrichtenmedien“ von Winfried Schulz. Einige Jahre später folgten Gaye Tuchmans „Making News. A Study in the Construction of Reality“ und Mark Fishmans „Manufacturing the News“, die sich vorwiegend mit der Nachrichtenauswahl befassten, sowie Allan Mazurs „The Dynamics of Technical Controversy“, der die Bedeutung der Massenmedien für die Wahrnehmung sozialer Probleme analysierte. Winfried Schulz hat seither seine Sichtweise im Wesentlichen beibehalten und umfassend begründet. Ich habe mich relativ schnell gegen die erkenntnistheoretische Position des Konstruktivismus gewandt. Hierfür waren zwei Gründe ausschlaggebend. Zum einen halte ich den erkenntnistheoretischen Relativismus des Konstruktivismus z. T. für falsch und z. T. für irrelevant. Zum anderen bin ich davon überzeugt, dass der erkenntnistheoretische Relativismus des Konstruktivismus der Verwirklichung seines sozialwissenschaftlichen Forschungsprogrammes im Wege steht. Dieses Forschungsprogramm stellt jedoch nach meiner Überzeugung die wichtigste Herausforderung der Publizistikwissenschaft dar. Meine Kritik am erkenntnistheoretischen Relativismus des Konstruktivismus will ich im Folgenden kurz begründen.

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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Kepplinger, H.M. (2011). Erkenntnisinteresse und Forschungspraxis des Konstruktivismus. In: Realitätskonstruktionen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92780-0_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92780-0_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-18033-5

  • Online ISBN: 978-3-531-92780-0

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