Zusammenfassung
Während die seit den 1950er Jahren stark gewachsene Bildungsbeteiligung im Bereich der weiterführenden Schulen und Hochschulen als ein zentraler Faktor des sozialen Wandels der deutschen Gesellschaft betrachtet wird, ist die Bildungsexpansion, die im Bereich der beruflichen Bildung erfolgt ist, weniger von Öffentlichkeit und Wissenschaft beachtet wor-den. Dessen ungeachtet stellt die nichtakademische berufliche Erstausbildung heute den quantitativ bedeutsamsten Bereich postsekundärer Bildung dar, der Bereiche sowohl der Sekundarstufe II als auch der tertiären Bildung umfasst. Mindestens zwei Drittel der Män-ner und Frauen der jüngeren Geburtsjahrgänge haben eine nichtakademische Berufsausbil-dung absolviert. Die gegenwärtig aktuellsten periodenspezifischen Daten weisen für 2008 eine rechnerische Einmündungsquote von 67,7 Prozent der Schulabgänger in das duale Ausbildungssystem aus (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2009: 18). Die Quote ist gegenüber den Vorjahren gewachsen. Das anhaltend große Gewicht der Instituti-onen der beruflichen Bildung dürfte überdies für den in Deutschland im internationalen Vergleich relativ geringen Ausbau des Hochschulsektors mitverantwortlich sein. Ziel dieses Kapitels ist es, zentrale Merkmale der beruflichen Bildung in Deutschland aus der Perso-nen-und der Institutionenperspektive darzustellen sowie einen Überblick über verschiedene Aspekte des sozialen Wandels der Berufsbildung in den vergangenen Jahrzehnten zu geben.
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Konietzka, D. (2011). Berufsbildung im sozialen Wandel. In: Becker, R. (eds) Lehrbuch der Bildungssoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92759-6_10
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