Zusammenfassung
Die Trennung der beiden Versicherungssysteme beruht auch heute noch auf dem Gedanken der Schutzbedürftigkeit . Bestimmte Personen zwingt der Gesetzgeber daher weiterhin in die gesetzliche Krankenversicherung, andere wiederum sind in der GKV versicherungsfrei und können wählen, ob sie sich gesetzlich oder privat versichern möchten. Selbständige und Beamte sehen sich dabei mit starken finanziellen Anreizen konfrontiert, die GKV zu verlassen und der PKV beizutreten. Die soziale Realität holt dieses Trennungsdenken jedoch immer mehr ein, denn die zunehmende sozialpolitische Regulierung der PKV steht in einem offensichtlichen Widerspruch zur gesetzgeberischen Auffassung, dass privat Versicherte nicht sozial schutzbedürftig seien. Die sachliche Rechtfertigung dieses institutionellen Dualismus gleicht immer mehr einem argumentativen Drahtseilakt. Anstatt jedoch die Grundlagen dieses Trennungsdenkens zu reflektieren, beschränken sich die gesetzgeberischen Interventionen seit nunmehr zwei Jahrzehnten lediglich darauf, punktuell wahrgenommene Missstände zu korrigieren. Dadurch ist es zwar immer wieder gelungen, akute und flächendeckende Krisen zu vermeiden, allerdings wurden durch diese Maßnahmen oftmals neue Probleme geschaffen und alte Fehlanreize beibehalten. Im Folgenden sollen die Grundlagen der Systemtrennung einer sachlichen Analyse unterzogen werden, um hieraus einen geeigneten Maßstab für die zukünftige Organisation der privaten Krankenversicherung zu gewinnen.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Böckmann, R. (2011). Konsequent inkonsequent – Die Abgrenzung der Versicherungssysteme. In: Quo vadis, PKV?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92741-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92741-1_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17928-5
Online ISBN: 978-3-531-92741-1
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