Zusammenfassung
Zu den wichtigsten strategischen Herausforderungen zählen heute die so genannten „neuen Kriege“ (Münkler 2002; Kaldor 2000; zur Kritik an diesem Konzept vgl. Langewiesche 2009; Pradetto 2004). Es handelt sich dabei nicht um zwischenstaatliche Kriege, sondern um lang schwelende, häufig besonders brutal geführte, innerstaatliche Kriege, bei denen es oftmals um die Frage nach der Regierungsmacht bzw. der Gestaltung der sozialen Ordnung innerhalb eines Territoriums geht (Olson 1995). Sie finden – zumindest aus einer westlich geprägten Perspektive – an der Peripherie des heutigen Staatensystems, v. a. in Afrika, Asien und Lateinamerika statt. Diese räumliche Verteilung sowie die Tatsache, dass diese Konflikte die heute vorherrschende Kriegsform darstellen, hat die quantitative Kriegsursachenforschung nachgewiesen (vgl. HIIK 2009; AKUF 2008). Als ein aus westlicher Sicht besonders dringliches strategisches Problem wird – zumindest seit der jüngsten US-Intervention im Jahr 2001 – der Krieg in Afghanistan wahrgenommen. Ausgestattet mit einem Mandat der UNO versucht dort eine große internationale Koalition – seit dem August 2003 unter der Federführung der NATO – den afghanischen Staat zur Durchführung seiner hoheitlichen Funktionen zu befähigen. Auch dies ist typisch für die ‚neuen Kriege’: Häufig stehen den nicht-staatlichen Gewaltakteuren große internationale Koalitionen gegenüber (Langewiesche 2009; Olson 1995) – was die „Asymmetrie“ (vgl. Mack 1975) zwischen den Kriegsparteien noch steigert.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Beckmann, R. (2011). Typen von Interaktionssystemen. In: Clausewitz trifft Luhmann. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92730-5_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92730-5_5
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Print ISBN: 978-3-531-17911-7
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