Zusammenfassung
Die im letzten Jahrzehnt durchgeführten international vergleichenden Schulleistungsuntersuchungen wie PISA und PIRLS/IGLU haben offensichtlich gemacht, welcher Abstand zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund hinsichtlich ihrer Leistungen in für Schulerfolg zentralen Kernbereichen wie Lesekompetenz und mathematischer Kompetenz besteht. Wenn Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund hinter den Leistungen ihrer autochthonen Mitschüler und Mitschülerinnen zurückbleiben, wird dies häufig mit unzureichenden Kenntnissen der Landes- bzw. Schulsprache erklärt. Vielerorts sind daher Bemühungen unternommen worden, die betroffenen Kinder und Jungendlichen durch Sprach-/Deutschfördermaßnahmen bei der Erlangung begabungsgemäßer Leistungen (und langfristig gesehen auch Bildungsabschlüsse) zu unterstützen. Für die Förderarbeit wiederum ist es wichtig zu wissen, wo das Kind bzw. der oder die Jugendliche ‚steht‘, d.h. welche sprachlichen Fähigkeiten bereits erworben sind und woran bzw. worauf in der Förderung angeknüpft und aufgebaut werden kann. Im Zuge dessen wurden in den letzten Jahren mehrere förderdiagnostisch angelegte Sprachstandsfeststellungsverfahren entwickelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
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Döll, M., Dirim, İ. (2011). Mehrsprachigkeit in der Sprachdiagnostik. In: Fürstenau, S., Gomolla, M. (eds) Migration und schulischer Wandel: Mehrsprachigkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92659-9_8
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