Zusammenfassung
Das Verhältnis von Frauenbewegung und Terrorismus wurde in den 1970er Jahren heftig diskutiert. Einen grundlegenden Einfluss auf das Gewaltverständnis der StudentInnenbewegung übten der Vietnamkrieg und die Kriegsführung der USA aus. Der Krieg forderte ungeheure Opfer in der vietnamesischen Zivilbevölkerung. Die USA setzten völkerrechtswidrige Waffen wie Napalm und Entlaubungsmittel im Dschungel ein, die Dioxin enthielten und zu Krebserkrankungen und Missbildungen an Neugeborenen führten. Schließlich stützte die US-Regierung Diktaturen wie in Südvietnam oder in Chile nach dem Putsch 1972, so dass die westliche Demokratie gerade für viele Jugendliche unglaubwürdig wurde, die nach 1945 mit deren Idealen aufgewachsen waren. In der StudentInnenbewegung wurde die US-Regierung weithin als imperialistische Macht gesehen, die mit brutaler Militärgewalt eine nationale Befreiungsbewegung brechen wollte, und Protest und Widerstand gegen sie und ihre verbündeten Militärdiktaturen in der Dritten Welt erschienen legitim.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Lenz, I. (2010). Frauenbewegung und Terrorismus „Das elementare Recht, in der Erfindung des Glücks nicht dauernd durch Mord, Fahndung und Hetze behindert zu werden“. In: Lenz, I. (eds) Die Neue Frauenbewegung in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92594-3_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92594-3_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17436-5
Online ISBN: 978-3-531-92594-3
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