Zusammenfassung
Wie Im vorangegangenen Kapitel dargestellt, fällt die wissenschaftliche Bewertung von ethnischer Segregation äußerst ambivalent aus. Dementsprechend fällt am politischen Umgang mit ethnischer Segregation in vielen europäischen Staaten die Vehemenz auf, mit der viele politische und wohnungswirtschaftliche Akteure unterstellen, Segregation sei abträglich für die Integration der Zuwanderer und die Stabilität von Stadtteilen. Es gibt also keine Einigung darüber, ob Segregation als soziales Problem zu begreifen ist oder nicht. Diese Diskrepanz hat die vorliegende Arbeit motiviert, einen sozialkonstruktivistischen Ansatz aus der Soziologie sozialer Probleme zugrunde zu legen. In einem sozialkonstruktivistischen Verständnis handelt es sich bei sozialen Problemen, also in diesem Fall ethnischer Segregation, nicht um Phänomene, die von sich aus problematisch wären. Vielmehr muss dieser problematische Charakter erst über gesellschaftliche Definitionsprozesse aktiv hergestellt werden. Konstruktionistische Analysen sozialer Probleme bestreiten nicht den Realitätsgehalt 20 der so bezeichneten Phänomene, sondern unterstellen, dass unser Zugang zur realen Welt sozial vermittelt ist. Probleme sind in diesem Verständnis selbstverständlich konstruiert, aber diese Konstruktionen haben weitreichende Konsequenzen, da Policies und Strategien auf ihnen aufbauen.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Münch, S. (2010). Die Konstruktion sozialer Phänomene als soziale Probleme. In: Integration durch Wohnungspolitik?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92571-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92571-4_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17562-1
Online ISBN: 978-3-531-92571-4
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