Zusammenfassung
Seit mehreren Jahren verlieren viele Gemeinwesen, insbesondere im ländlichen Raum, ihre nachwachsenden demokratischen Akteure. Dieser Prozess wird verursacht durch Desintegrationsprozesse, die Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien den Zugang zu Kultur- und Bildungseinrichtungen zunehmend erschweren und dazu führen, dass junge Menschen an den Angeboten der formalen Bildung nicht (mehr) partizipieren. Diese Entwicklung wird verstärkt durch den demografischen Wandel, in dessen Zuge höher qualifizierte Teile der Bevölkerung und insbesondere junge Frauen abwandern (vgl. Dienel u. a. 2004; Beetz 2005). Durch diese Wanderungsbewegungen entstehen Prozesse der sozialen Homogenisierung, die zu einer Zunahme und Dominanz von (Bildungs-)Benachteiligten führen. Die Folge ist das Entstehen von männlich dominierten, bildungsbenachteiligten Jugendmilieus und somit tendenziell von demokratiefeindlichen Strukturen.
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Literatur
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Behn, S., Stephan, K. (2010). Jugendliche als Akteure der Wertebildung: die „Bildungsmultiplikatoren“ . In: Schubarth, W., Speck, K., von Berg, H.L. (eds) Wertebildung in Jugendarbeit, Schule und Kommune. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92551-6_9
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