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Heilsverkündigung und Heilserwartungen im Neuen Testament

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Zusammenfassung

Der Kanon der Heiligen Schrift des Christentums besteht aus den Heiligen Schriften1 des Alten und des Neuen Testaments. Erstere hat das Christentum zum größten Teil mit dem Judentum gemeinsam, letztere gelten ihm allein als Heilige Schriften. Zwischen dem Alten und dem Neuen Testament besteht – ebenso wie zwischen dem Judentum und dem Christentum – Gemeinsamkeit und Verschiedenheit2. Die Gemeinsamkeit ist vor allem darin zu sehen, dass es ein und derselbe Gott ist, dem sich die Offenbarung des Alten wie des Neuen Testaments, die Heilsgeschichte des Alten wie des Neuen Bundesvolkes verdankt3. Die Verschiedenheit zeigt sich darin, dass sich nach christlichem Glauben der Gott Israels in unüberbietbarer Selbstmitteilung in der Person, dem Werk und dem Geschick des Juden Jesus aus Nazaret offenbart hat, woraus sich manche Differenzen zu den bis dahin geltenden Traditionen Israels ergaben. Fragt man nach dem Hauptinhalt, nach der zentralen Botschaft der neutestamentlichen Schriften, so wird man sagen dürfen: Sie bezeugen insgesamt, dass der eine Gott Israels durch seinen Sohn Jesus Christus totales, universales Heil ermöglicht hat und es durch den von beiden ausgehenden Heiligen Geist vollenden wird. Dabei ist zu beachten, dass mit dem in dieser Aussage enthaltenen Trinitätsbekenntnis nicht etwa der Glaube an den einen Gott preisgegeben wird. Totales Heil meint: Wohlbefinden des ganzen Menschen mit Leib, Geist, Seele sowie mit seinem Bezug zu den Mitmenschen und zur Umwelt. Universales Heil meint: Dieses von Gott gewirkte Heil ist allen Menschen aller Zeiten und Räume zugedacht4. Im Folgenden versuche ich, die wichtigsten Konturen neutestamentlichen Heilsverständnisses aufzuzeigen und Rechenschaft darüber zu geben, worin die Gründe der berechtigten Hoffnung liegen, dass die Heilserwartungen sich erfüllen. Ich folge damit der Aufforderung des ersten Petrusbriefs: „Seid stets bereit, jedem Antwort zu geben, der euch nach der Hoffnung fragt, die in euch lebendig ist“ (1Petr 3,15). Da nach neutestamentlichem Zeugnis der wichtigste Grund christlichen Glaubens und Hoffens das Christusereignis ist, soll dies unter dem Gesichtspunkt der „Heilsverkündigung“ zunächst dargestellt werden (1). Als wichtigste Quellen gelten dafür die Evangelien. Sodann möchte ich unter dem Gesichtspunkt „Heilserwartungen“ darstellen, welche neuen Heilserfahrungen und Heilshoffnungen sich aufgrund des Christusereignisses ergaben und in den neutestamentlichen Schriften Ausdruck gefunden haben (2). Ein abschließender Ausblick wird der Frage gewidmet sein, wie sich „Heil“ und „Glück“ zueinander verhalten (3).

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Weiser, A. (2010). Heilsverkündigung und Heilserwartungen im Neuen Testament. In: Bellebaum, A., Hettlage, R. (eds) Glück hat viele Gesichter. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92533-2_15

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