Zusammenfassung
Die Kommunikationsabsicht der „neutralen Informationsvermittlung“ dominiere heute weltweit das journalistische Rollenverständnis, stellte der Journalist und Medienwissenschaftler Siegfried Weischenberg 2005 fest. Für Frankreich war seine Kollegin Géraldine Muhlmann 2004 zu einem anderen Befund gekommen: Der Journalist solle idealerweise als Vermittler zwischen dem einzelnen und der Gesamtheit fungieren, denn Medien, so Muhlmann, ermöglichten es dem Individuum sich in einer Welt zu orientieren, deren Komplexität es sonst nicht erfassen könnte. Muhlmanns Rollenbeschreibung wurde in Frankreich geradezu begeistert aufgenommen – „innerlich gewachsen beendet man die Lektüre“ schließt eine der vielen Rezensionen. Der deutsche Leser wundert sich, ohne innerlich zu wachsen: Madame Muhlmanns Sätze hat er ganz ähnlich schon vor Jahrzehnten z.B. vom Münchner Zeitungswissenschaftler Hans Wagner gehört, sinngemäß finden sie sich sogar in § 3, Abs.2, des sächsischen Pressegesetzes.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Wrobel-Leipold, A. (2010). Journalismus und Macht in Frankreich: Zur Tradition einer Wechselbeziehung. In: Warum gibt es die Bild-Zeitung nicht auf Französisch?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92424-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92424-3_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17543-0
Online ISBN: 978-3-531-92424-3
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