Zusammenfassung
Ein erster Zugang, um die Beratung nach 1945 einzuschätzen, betrifft die Frage, ob in der Nachkriegszeit z. B. im Sinne der Reeducation Programme der Alliierten wirklich neue Konzepte im Feld der pädagogischen Beratung entstanden sind oder ob die Erziehungsberatung, die Sexualberatung und die Berufsberatung sich nicht durch ideengeschichtliche und konzeptionelle Kontinuität sowohl zur Weimarer Republik als auch zur NS-Zeit auszeichnen. Das würde bedeuten, dass die Berufsberatung in der neuen Bundesrepublik weiterhin eine Praxis der Berufslenkung geblieben ist, die Erziehungsberatung im Konzept der „neuen deutschen Seelenheilkunde“ stagnierte und die Sexualberatung aus der Sozialhygiene und Erbpflege nicht herausgekommen ist. Auf der Ebene der Institutionalisierung wäre zu untersuchen, ob die Erziehungsberatung sich als unabhängige Beratungsstelle außerhalb der Psychiatrie und des Heilpädagogischen Systems etablieren konnte, die Berufsberatung außerhalb des Monopols der Arbeitsämter und die Sexualberatung außerhalb des Gesundheitsamtes bzw. der Medizin.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Gröning, K. (2010). Entwicklungslinien der Pädagogischen Beratung nach 1945. In: Entwicklungslinien pädagogischer Beratungsarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92405-2_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16999-6
Online ISBN: 978-3-531-92405-2
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